61 entscheidende Sekunden

von Redaktion

München spielt die Überlegenheit gegen Nürnberg aus

Der EHC Red Bull München siegte souverän. © Feiner/Imago

München – Eine Eis-Gala war‘s nicht, doch dieses Ergebnis nahm der EHC Red Bull München gerne an. Weil: Derby-Konstellation und daher emotional wertvoll – und man machte den Fehlstart nach der Deutschland-Cup-Pause (1:4 in Bremerhaven) wett. Das 4:1 (1:1, 2:0, 1:0) gegen die Nürnberg Ice Tigers wurde schmucklos, aber solide erspielt.

Was München und Nürnberg derzeit trennt, offenbarte der Spielberichtsbogen, das amtliche Formular für die Aufstellungen. Obwohl dem EHC mit Chris DeSousa und Tobias Rieder zwei profilierte Offensivkräfte für einige Wochen fehlen werden, bekam er jede Zeile voll und konnte sieben Verteidiger und zwölf Stürmer aufbieten. In Nürnberg dagegen hat eine Verletzungsmisere Schneisen in den Kader geschlagen, Trainer Mich O‘Keefe hat aktuell nur Personal für drei Blöcke. „Tough, aber kein Problem, wenn man smart spielt und im System bleibt“, erklärte Owen Headrick, der Abwehrstar der Ice Tigers. Er erzielte unter großem Jubel der Nürnberger Fankurve im ausverkauften Münchner SAP Garden (10796 Zuschauer – der prominenteste: Bayern-Trainer Vincent Kompany) das 1:1 (4.). Doch schon in den letzten Minuten des ersten Drittels zeigte sich, dass dauerhafter Druck der besseren die schwächer besetzte Mannschaft mürbe macht.

32., 33. Minute – das war die (vor)entscheidende Phase. Binnen 61 Sekunden trafen Ryan Murphy und Markus Eisenschmid zum 2:1 und 3:1 für den EHC, dazwischen ließ Phillip Krening sogar noch die Chance auf einen weiteren Treffer liegen. Genauer: Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle, ehemaliger Münchner, brachte den Fanghandschuh noch in die Flugbahn des Pucks. „Wir spielen jetzt unser Spiel, lassen uns nicht mehr so weit auseinanderziehen wie im ersten Drittel“, erklärte Eisenschmid die Veränderung zum Guten. Das frühe 1:0 (2.) hatte Yasin Ehliz nach gelungener Powerplay-Kombination (33 Sekunden) erzielt. Ehliz war es, der das Spiel auch beschloss: Empty-Net-Goal (59.), nals die Ice Tigers ohne Torwart sich an einem finalen Anrennen versuchten. GÜNTER KLEIN

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