Magdeburger Identifikationsfigur: Matthias Musche gab gegen Flensburg überraschend sein Comeback. © Gora/Imago
Berlin/Flensburg – Nach der nächsten atemberaubenden Machtdemonstration des SC Magdeburg platzte es aus Stefan Kretzschmar heraus. „Diese Mannschaft ist ein Monster“, analysierte die deutsche Handball-Ikone am Ende eines spektakulären Super-Samstags im TV. Imponierend war auch die Energieleistung von Meister Füchse Berlin, der Pokalsieger THW Kiel mit 32:29 (16:14) niederrang und seine Titelchancen damit keine 48 Stunden nach dem Champions-League-Spiel in Lissabon (38:37) am Leben hielt. Doch die Art und Weise des 35:31 (15:17)-Erfolgs des SCM beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt war atemberaubend. „Wenn die so spielen, dann sind die unschlagbar“, entfuhr es dem dänischen SG-Topstar Simon Pytlick voller Bewunderung für den Gegner.
Der Lohn für das 20. (!) Pflichtspiel der Saison ohne Niederlage? Die Pole Position in der Bundesliga mit 21:1 Punkten. Flensburg (20:4) und auch die Füchse und Kiel (beide 18:6) sind erstmal hintendran. „Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können“, jubelte Magdeburgs Linksaußen Matthias Musche, der sein Comeback nach sechseinhalbmonatiger Verletzungspause (Achillessehnenriss) feiert und zwei Siebenmeter verwandelte.
Gisli Kristjansson (9 Tore) und Torwart Sergey Hernandez (15 Paraden) waren die Matchwinner für den SCM. „Es war eine fantastische Leistung, eigentlich über das ganze Spiel“, sagte Kristjansson bei Dyn. Selbst der sonst eher zurückhaltenden Trainer Bennet Wiegert geriet ins Schwärmen: „Es fühlt sich total überragend an, hier in dieser Atmosphäre bestanden zu haben.“
Von einer Vorentscheidung im Titelkampf wollte der 43-Jährige aber nichts wissen. „Natürlich kommen jetzt wieder die Sprüche, dass uns niemand stoppen kann. Aber das ist Quatsch. Es ist noch früh in der Saison“, so Wiegert.