Zwei Bayern erobern die U21

von Redaktion

Bestnoten für Tom Bischof und Lennart Karl nach ihren zusammen fünf Treffern

Fürth – Auf Singen hatte Lennart Karl nach seinem Traumdebüt für die deutsche U21 keine Lust. „Dafür ist er zu ängstlich“, verriet sein Münchner Clubkollege Tom Bischof und grinste. Also musste der erst 17 Jahre alte Karl vor der Reise nach Georgien zumindest ein paar Leckerli springen lassen. „Bier muss er uns nicht ausgeben. Aber Süßigkeiten, die nehmen wir“, sagte Bischof.

Eine kleine Neckerei musste also sein zwischen den Jungstars der Bayern. Schließlich war die Laune glänzend: Beim 6:0 (2:0) gegen Malta hatte das Duo am Freitag zusammen fünf Tore erzielt – und das in Fürth, vor den Augen der mitgereisten Familien. „Das ist perfekt gelaufen. U21-Debüt, zwei Tore“, sagte Karl. Zusammen mit Kapitän Bischof, der nach einem Dreierpack den Spielball mitnahm, soll Karl nun auch am Dienstag in Georgien die U21 auf EM-Kurs halten.

Ungewöhnlich ist das durchaus. Denn jahrelang waren Profis des deutschen Rekordmeisters im wichtigsten Nachwuchsteam des DFB eher eine Seltenheit – bei den drei Titelgewinnen 2009, 2017 und 2021 gehörte kein einziger Münchner zum Aufgebot. Nun aber drücken gleich zwei Bayern der Mannschaft ihren Stempel auf.

Vor dem Spiel noch eine Englisch-Klausur

Vor allem Karl strahlte daher. „Ich habe mich viel getraut, es hat alles gepasst“, sagte der Schüler, der noch am Donnerstag im DFB-Quartier in Herzogenaurach eine Klausur hatte schreiben müssen. „Ich glaube, ich habe eine 2 oder 1 geschrieben, in Englisch. Dann klappt auch alles auf dem Platz“, so der Jungstar.

Karl ist nun der zweitjüngste Torschütze und zudem der drittjüngste Spieler der deutschen U21-Geschichte – beide Listen werden von Youssoufa Moukoko angeführt (dessen Karriere der Frühstart allerdings nicht gut tat, wie man inzwischen weiß). „Es freut mich, dass Lennart sofort ein gutes Spiel gemacht hat“, sagte Trainer Antonio Di Salvo: „Das war ein sehr gutes Debüt. Aber er ist ein junger Bursche, der noch viel lernen muss.“

Wie Karl erzielte auch Bischof alle Tore mit dem linken Fuß, also kam der Spielball als Andenken mit ins Gepäck. „Ich lasse jetzt alle unterschreiben, das habe ich von Harry Kane gelernt“, sagte Bischof. Das runde Leder komme dann „zu meiner Familie, da habe ich so eine Ecke mit kleinen Trophäen.“SID

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