Jürgen Klopp. © Wendt/dpa
Frankfurt/Main – Die Sorge vor um den deutschen Fußball-Nachwuchs hat in Leipzig erstmals die neue „Expertengruppe zur sportlichen Zukunft des deutschen Fußballs“ zusammengebracht – mit Jürgen Klopp als prominentesten Protagonisten. „Ich glaube nicht, dass in Spanien, Holland oder Frankreich talentiertere Babys auf die Welt kommen, die gleich 20-mal den Ball hochhalten. Das kann also nicht der Grund dafür sein, dass dort mehr Talente oben ankommen“, sagte Klopp kürzlich im „Kicker“-Interview.
„Wo passiert bei uns im Alter zwischen sechs und 18 Jahren der Fehler? Warum gibt es bei 18-jährigen Franzosen 100 Talente und bei uns nur 50? Ich habe die Antwort nicht.“
Antworten und langfristige Lösungen soll nun die Expertengruppe mit Klopp geben, die auf Initiative der Deutschen Fußball Liga entstanden ist. Unter anderem mit dabei: Andreas Bornemann vom FC St. Pauli, Joti Chatzialexiou vom 1. FC Nürnberg, Markus Krösche von Eintracht Frankfurt – und Sami Khedira.
Inhaltlich soll sich die Expertengruppe unter anderem mit der Ausbildung und Integration von Talenten sowie der Weiterentwicklung von Club-Standards und -Strukturen auseinandersetzen. Das große Thema ist die Durchlässigkeit von Jugendspielern aus den Leistungszentren in den Profibereich. „Wir haben tolle Talente, aber sind nicht gut genug in der Entwicklung“. Das hat nicht nur Hannes Wolf, Nachwuchsdirektor beim DFB, festgestellt. „Wenn am Ende viel weniger Spieler im Spitzenbereich durchkommen als anderswo, liegt das wahrscheinlich nicht an den Spielern, sondern am System.“ DPA