Plötzlich Spitze – aber nur daheim…

von Redaktion

Keiner punktet fleißiger zu Hause als 1860 – Ende der schwarzen Auswärtsserie in Ulm?

Dahoam is dahoam: Wie ein Wohnzimmer fühlt sich das Grünwalder Stadion für 1860-Profis wie Patrick Hobsch an. © IMAGO

München – Lachende Löwen, die zu den Klängen des Italo-Hits „Bella Napoli“ ihre Ehrenrunde im Grünwalder Stadion drehen und sich von den Fans auf den Tribünen feiern lassen. Es ist das gewohnte Bild nach Abpfiff in dieser Saison. Sechzig eilt auf dem Giesinger Berg von Sieg zu Sieg, musste erst eine Pleite daheim hinnehmen. Kein Team in der 3. Liga holte bislang mehr Punkte (17) im eigenen Wohnzimmer – Platz 1 in der Heimtabelle für die Löwen.

Das Problem: Auch bei den Auswärtsspielen des TSV 1860 jubelt am Ende (fast immer) das Heimteam. In sieben Partien in der Fremde konnten die Löwen nur in den ersten beiden Gastspielen punkten – 1:1 in Essen, 2:0-Sieg in Aachen. Es folgten fünf Auswärtspleiten am Stück (Rostock, Aue, Wiesbaden, Mannheim, Ulm). Macht Platz 17 in der Auswärtstabelle – die Bilanz eines Absteigers, nur Havelse und Schweinfurt holten noch weniger Zähler.

Die zwei grundverschiedenen Gesichter sind es auch, die dafür sorgen, dass die vor der Saison so hoch gehandelten Sechzger von den Spitzenteams nur die Rücklichter sehen, acht Punkte beträgt der Rückstand auf die Aufstiegsränge. Bezeichnend: Sigurd Haugen ist bislang in dieser Spielzeit der Toptorjäger bei 1860 München, traf fünfmal ins Schwarze. Jeden seiner Treffer erzielte der Norweger in Giesing, auswärts möchte auch ihm nichts gelingen.

Es ist schon kurios: Letzte Saison hatten die Löwen lange Zeit das gleiche Problem, nur eben andersherum. Damals nahmen die Gegner reihenweise alle drei Punkte aus Giesing mit, dafür feierte 1860 viele Auswärtssiege. Damals wie auch heute können die Akteure das unterschiedliche Auftreten des Teams nicht erklären. An mangelnder Unterstützung kann es auswärts nicht liegen: Laut liga3-online wurde 1860 in den bisherigen Gastauftritten von durchschnittlich 2294 Fans unterstützt – Liga-Bestwert.

Fünf Pleiten in der Fremde

Auch am Samstag in Ulm (14.03 Uhr, live im BR) dürfen sich Thomas Dähne und Co. wieder auf einen prall gefüllten Gästeblock freuen. Umso wichtiger ist es für den Löwen-Keeper, dass die Horror-Serie von fünf Pleiten in der Fremde ein Ende findet: „Ich glaube, jetzt ist mal Zeit, dass wir den Fans nächste Woche beim Auswärtsspiel was zurückzahlen.“

Torjäger Patrick Hobsch will den Heim-Spirit mitnehmen: „Natürlich würden wir immer am liebsten zu Hause spielen. Diese zwei Gesichter sind schwer zu erklären. Wir müssen diese Energie, die uns daheim auszeichnet, jetzt auch mal auswärts auf den Platz bekommen. Am besten schon nächste Woche in Ulm, das sind wir unseren Fans einfach schuldig.“ In Ulm treffen die Löwen auf eine verunsicherte Mannschaft, die im ersten Spiel unter Neu-Trainer Pavel Dotchev 1:2 in Havelse verlor. Wenn nicht dort das Ende der schwarzen Auswärtsserie gelingt, wo sonst? MARCO BLANCO UCLES

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