München – Eishockey-Trainer erzählen Spiele gerne im Detail nach. Erstes, zweites, drittes Drittel, die Anpassungen, die sie in den Pausen vornahmen. Doch die Geschichte eines Spiels reduziert sich manchmal auf eine kurze Formel. Warum der EHC Red Bull München gegen die als DEL-Spitzenreiter angereisten Straubing Tigers 5:3 gewann? „Bang Bang“, sagte Münchens Coach Oliver David.
Er bezog sich auf die zwei speziellen Momente in der 30. Minute. Veit Oswald glich für den EHC zum 2:2 aus, es gab Wiederanspiel in der Mitte, und acht Sekunden später schlug es durch Gabriel Fontaine das zweite Mal hinter Tigers-Torwart Florian Bugl ein. Vom 1:2 zum 3:2 – der EHC hatte sich zurück in ein Spiel gebracht, das Trainer David „das schwierigste“ nannte. Vor allem Straubings „enorme Geschwindigkeit“ auf den Außenbahnen, machte es für sein Team kompliziert. Aber: Die „Bang Bang“-Methode halft, den Niederbayern standzuhalten.
Der erste Bang gelang Veit Oswald. Der 21-Jährige fuhr einen Konter, wurde aber vom Straubinger Verteidiger Zach Leslie verfolgt. Dass aus dieser Szene ein Tor entstand, überraschte das Publikum. „Mich auch“, gestand Oswald. „Ich habe gesehen, dass ein Backchecker kommt und versucht zu schießen.“ Oliver David war ebenfalls perplex: „Es war ein großartiger Schuss, da waren nur ein paar Inches Platz im Straubinger Tor, und Veit hat genau dorthin getroffen.“
Oswald hat seine magere Saisonausbeute aus dem Vorjahr schon deutlich übertroffen, er spielt jetzt nicht mehr in einer aus Nachwuchsleuten gebauten vierten Reihe, sondern mit erfahrenen Leuten, aktuell mit Fontaine und Maxi Kastner. „Man lernt viel, sie nehmen mich an der Hand“, sagt Oswald, „ich habe dieses Jahr das Gefühl, Teil des Teams zu sein, weil man mich gut einbindet.“
Schon Toni Söderholm war vom Landshuter begeistert, Oliver David ist es ebenso: „Zehn von zehn Trainern würden sagen, dass Veit ein wertvoller Spieler ist. Ich sehe ihn nahe daran, Nationalspieler zu sein.“GÜNTER KLEIN