Wird als Kandidat gehandelt: Andrea Trinchieri. © Imago
Valencia – Als die spanische Fiesta in der Roig-Arena so richtig Fahrt aufnahm, war bei Oscar da Silva schon Ursachenforschung angesagt. Doch ein wirklicher Grund für die 64:90-Klatsche beim BC Valencia wollte dem Forward des FC Bayern Basketball nicht einfallen. „Das war in der zweiten Halbzeit ein Totalausfall“, murrte der 27-Jährige, „wir spielen nicht mehr unseren Teambasketball.“
Erkenntnisse, die die Münchner Macher in Alarmstimmung versetzen müssten. Bekanntlich war es die Idee des Sommers gewesen, ein Ensemble zusammenzustellen, das auch Europa als Kollektiv erobert. Nicht als Produkt von Einzelkönnern wie im Vorjahr Carsen Edwards. Doch mittlerweile ist auch schon mehr als ein Drittel der Hauptrunde in den Büchern. Und als Team funktionieren die Bayern auch weiterhin nur in Phasen.
Natürlich ist das auch ein Trainer-Thema. Wobei sich dieser Tage die Frage stellt, für welchen? Gordon Herbert ist seit der Partie gegen den FC Barcelona (12.11.) krankheitsbedingt außen vor. Assistent TJ Parker führt die Regie. National sind die Dinge als Tabellenführer und Pokal-Halbfinalist im grünen Bereich. International schwimmen den Bayern nach vier Niederlagen in Serie aber die Felle langsam davon. Und so gibt es vermehrt Anzeichen, dass sich der Verein mit Veränderung befasst. Dem Vernehmen nach soll es sogar intensive Gespräche mit dem derzeit vereinslosen Italiener Andrea Trinchieri über eine mögliche Rückkehr an die Isar gegeben haben. Gleichzeitig soll Herbert-Assistent Parker intensiv mit dem französischen Zweitligisten Roanne in Verbindung stehen, der den Bruder von Ex-NBA-Star Tony Parker als neuen Chef verpflichten will.
Man ahnt: Es wartet eine spannende Länderspielpause -die Bayern müssen erst am 4. Dezember bei Partizan Belgrad wieder ran. PATRICK REICHELT