Gut drauf: Veit Oswald, Torschütze am Dienstag beim 5:3 gegen Straubing. © IMAGO/Eibner/Heike Feiner
München – Nachdem er neun seiner vergangenen elf Spiele gewonnen hat, sieht für den EHC Red Bull München die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder freundlicher aus. Platz fünf, nur fünf Punkte Rückstand auf Ingolstadt, den neuen Spitzenreiter. Fünf Punkte – oder wie man im Eishockey mit seiner dichten Taktung an Terminen sagt: ein Wochenende.
Und der EHC hat eines vor sich, das ihn begünstigen könnte. Zwar muss er zweimal auswärts ran – allerdings bei den beiden Teams, die untereinander den Abstiegskampf austragen: Iserlohn empfängt den EHC am Freitag (19.30 Uhr), Dresden tut es am Sonntag (19 Uhr).
Allerdings: Dass Topmannschaften sich leicht tun würden gegen Kellerkinder, ist eine externe Sichtweise. Die am DEL-Betrieb Beteiligten weisen es weit von sich, dass es Aufgaben gäbe, die man im Vorüberflanieren erledige. „Es ist eine Kopfsache“, erklärt der Münchner Stürmer Veit Oswald, „man darf keinen in der Liga unterschätzen. Wir müssen jedes Spiel so bestreiten wie die letzten – sonst kann es ganz schnell in die Hose gehen.“
Die bisherigen Begegnungen mit Iserlohn und Dresden waren für den EHC München keine Selbstläufer. Sechster Spieltag: 3:1 zuhause gegen die Roosters. Zwölfter Spieltag: Nur ein 2:1 im SAP Garden gegen die Eislöwen, die am Schluss den Torwart rausnahmen und auf den Ausgleich drückten. Einer der schlechtesten Münchner Saisonspiele.
Am Mittwochabend spielten die beiden kommenden EHC-Kontrahenten gegeneinander. Dresden, der Letzte, verlor gegen Iserlohn, den Vorletzten, 1:6. Der Sieger, in den drei Partien davor torlos geblieben, schöpft nun Mut. Verteidiger Colin Ugbekile: „Der Knoten ist gelöst, wir spielen mit Selbstvertrauen, das ist der Wendepunkt. Wir nehmen viel Momentum für das nächste Spiel mit.“ Gegen München. Daheim am Seilersee. Immer gefährlich. Veit Oswald: „Von der Stimmung her fast ein Derby, die reißen da gefühlt die Bude ab.“
In Dresden dagegen Tristesse. Am, Donnerstag das Aus für Aufstiegstrainer Niklas Sundblad und Geschäftsführer Matthias Roos. Am Wochenende übernimmt Co-Trainer Petteri Kilpivaara an der Bande. Sturmroutinier Travis Turnbull meint trotzig: „Harte Situation, doch wir geben nicht auf, wir haben noch 30 Spiele vor uns.“GÜNTER KLEIN