Liebe, Streit und Biathlon

von Redaktion

Saisonstart mit vielen Geschichten: Deutsche Stars in Elternzeit – Viel Wirbel um Topnation

Kreditkarten-Ärger vorbei? Julia Simon (li.) und Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet. © Teyssot/Imago

Isak Frey wurde beim Loop One Zweiter. © Hörmann/Imago

Janina Hettich-Walz mit ihrer Tochter Karlotta. © Instagram

Deutsches Weltcup-Pärchen: Marlene Fichtner und Lucas Fratzscher starten beide in Östersund. © Instagram

Östersund – Die besten Biathleten der Welt fieberten schon beim Loop-One-Festival in München dem Weltcupstart entgegen. Schon damals freute sich Philipp Nawrath, dass es „endlich wieder Mann-gegen-Mann“ heißt. Und auch am Samstag geht es in direkten Duellen in der Loipe und am Schießstand heiß her, wenn die Staffelrennen der Frauen (13.15 Uhr) und der Männer (16.55 Uhr/beides ARD) die Olympia-Saison einläuten. Doch im Sommer ist Einiges passiert.

■ Viel Liebe im deutschen Team

Johannes Kühn, Justus Strelow, Danilo Riethmüller und Janina Hettich-Walz sind sie in diesem Jahr zum ersten Mal Eltern geworden, was natürlich auch ihr Profi-Dasein beeinflussen wird. „Es wird viel Vermissen hinzukommen“, sagte Strelow, der bis zum Saisonabschluss in Oslo größtenteils auf Weltcup- und im besten Fall auf Olympia-Tour ist. Groß vermissen muss sich das deutsche Biathlon-Pärchen Marlene Fichtner und Lucas Fratzscher nicht. Beide schafften das erste Mal gemeinsam den Sprung ins Weltcupteam. Weniger Glück hatte Philipp Nawrath, der im Oktober die Trennung zur norwegischen Biathletin Karoline Offigstad Knotten bekanntgab.

■ Kurioses auf französisch

Es herrscht immer wieder Unruhe bei den Französinnen, obwohl eigentlich alle im Team Chancen auf Siege, Kristallkugeln und Olympia-Medaillen haben. Zuerst war da die Kreditkarten-Affäre: Julia Simon bestellte über die Kreditkarte von Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet Waren im Wert von 2300 Euro – nach ihrem Geständnis und den Sanktionen könnte immerhin hier bald ein Schlussstrich gezogen werden. Denn der französische Verband suspendierte die zehnmalige Weltmeisterin für sechs Monate (inklusive der ersten Weltcupstation in Östersund). Doch das nächste Drama steht schon ins französische Haus. Zuletzt wurde öffentlich, dass Jeanne Richard Anfang des Jahres versucht haben soll, die Waffe von Océane Michelon zu manipulieren. Der Verband dementierte dies, schrieb aber in einer Pressemitteilung, dass es einen „Verstoß gegen die Teamregeln“ gab und eine Strafe ausgesprochen wurde. Dazu passte, dass Richard bei einem Sommer-Trainingslager nicht anwesend war.

■ Favoritencheck

Bei den Frauen deutet sich erneut ein Zweikampf zwischen Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot an. Den ersten Realitätscheck wird es beim Einzel am Dienstag geben. Bei ihrem Heimweltcup will natürlich auch Elvira Oeberg ihre Gesamtweltcup-Ambitionen unterstreichen. Wenn es nach dem deutschen Herren-Trainer Tobias Reiter ginge, könnte ein Franzose den Norwegern den Titel streitig machen. Die Rede ist von Eric Perrot. Der 24-Jährige holte 2025 WM-Gold im Einzel und landete in der Endabrechnung des Gesamtweltcups hinter Sturla Holm Laegreid und den zurückgetretenen Johannes Thingnes Boe.

■ Boe-Nachfolger in den Startlöchern

Aber auch das gewohnt stark aufgestellte Team konnte die Abgänge der Boe-Brüder auffangen. Mit Isaak Frey (22), der im März im Weltcup debütierte, rückte der Dominator des IBU-Cups in das Weltcupteam. Auch Martin Uldal (24), der vergangenes Jahr trotz Weltcupsieg noch nicht fest zum Top-Kader der Norweger gehörte, will in seiner ersten kompletten Saison angreifen.ALEXANDER VORMSTEIN

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