Hauptsponsor Gräfer: Macht Eure Hausaufgaben!

von Redaktion

Bei 1860 rumort es offenbar im Hintergrund: Bayerische-Vorstand schießt gegen Mang

München – Beim Heimsieg gegen Saarbrücken präsentierten sich die Löwen und ihr Hauptsponsor „die Bayerische“ noch im Gleichschritt: „Sechzig gegen Rassismus“ auf der Brust, Schulterschluss auf dem Rasen. Doch hinter den Kulissen rumort es offenbar. Am Donnerstag meldete sich Martin Gräfer, Vorstand des Versicherers, via Social Media – und lieferte einen Viererpack an deutlichen Ansagen, die auch Präsident Gernot Mang treffen dürften.

„Ein bisschen Spott gegen den Nachbarn hier, ein bisschen Traditionspathos dort. Das bringt Klicks und kurzfristige Zustimmung“, schreibt Gräfer. „Aber als Vorstand eines Hauptsponsors und als jemand, der Verantwortung für das große Ganze trägt, sage ich klar: Das reicht nicht.“ Während emotional übers Stadion diskutiert werde, fehlten „operative und strategische Hausaufgaben“ sowie ein Diskurs mit allen wichtigen Beteiligten.

Sein Appell: Erst eine klare Strategie entwickeln, dann die Infrastruktur festlegen. Bleibe die 3. Liga das Ziel – oder solle Sechzig zurück in die Top 25? „Beides ist legitim – aber es erfordert völlig unterschiedliche Business-Pläne. Nur wer das Ziel kennt, kann den richtigen Standort wählen.“ Zudem fordert er „faktenbasierte Entscheidungen statt Stimmungspolitik“ und schlägt eine Mitgliederbefragung vor.

Deutlicher wird’s beim Punkt „Neid ist keine Strategie“ – eine klare Watschn Richtung Mang: „Sich am nachbarschaftlichen Marktführer abzuarbeiten, mag für manche identitätsstiftend wirken. Wirtschaftlich und sportlich bringt es uns keinen Zentimeter weiter. (…) Wer nach außen laut ist, muss nach innen lieferfähig sein.“

Zum Schluss verlangt Gräfer Planungssicherheit: „Investoren und Sponsoren brauchen verlässliche Partner.“ Und er mahnt, Verantwortung bedeute, über Wunschdenken hinauszugehen. Die Bayerische sei bereit – und stellt den Fans zwei Fragen, die in Giesing nachhallen dürften: „Was meint Ihr? Wie viel ‚Business-Rationalität‘ verträgt ein Traditionsverein – und wie viel braucht er zwingend zum Überleben?“ULK

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