ZUM TAGE

Nicht jeder 17-Jährige wird ein Superstar

von Redaktion

U17-WM: Schwierige Prognose

Portugal und Österreich feiern einen neuen Superstar. Gestatten, Anisio Cabral von Benfica Lissabon und Johannes Moser vom FC Liefering, beide zarte 17 Lenze, sind prägende Akteure der gerade beendeten U17-Weltmeisterschaft gewesen, die in Katar erstmals mit 48 Team ausgespielt wurde. Während sich der deutsche Nachwuchs in der Zwischenrunde gegen Burkina Faso blamierte, haben es österreichischen Talente mit verblüffender Hingabe bis ins Finale geschafft.

Angeführt vom zielstrebigen Moser, der für seine acht Tore den Goldenen Schuh erhielt, wurden in der K.o.-Runde nacheinander Tunesien, England, Japan und Italien ohne Gegentor (!) besiegt. Erst im Finale waren die ballfertigen Portugiesen cleverer, die sich dank des siebten Cabral-Tores den WM-Titel holten. Mit Mateus Mide kam auch der beste Spieler des Turniers aus Portugal, wo die Nachwuchsförderung insbesondere in den beiden Großvereinen in Lissabon exzellent abläuft. Ob bei Mide, Cabral oder Moser ein Weltstar heranreift? Diese Prognose ist äußerst schwierig.

In der Liste der besten Spieler der jeweiligen WM-Turniere tauchen unter anderem Cesc Fàbregas (2003), Toni Kroos (2007) und Phil Foden (2017) auf – aber auch Namen, die heute keiner mehr kennt. Es ist genau zwei Jahre her, da gab es auf dem DFB-Campus in Frankfurt einen rauschenden Empfang für die deutschen U17-Weltmeister.

Fast das ganze Haus klatschte den schwarz-rot-goldenen Hoffnungsträgern Applaus, während Erfolgscoach Christian Wück in dem Getöse noch einmal an die Vereine appellierte, seinen Helden aus Indonesien doch bitte Spielzeit in der Bundesliga zu geben. Es sind allerdings bislang nur wenige wirklich bis ins Oberhaus durchgestartet. Und in der A-Nationalmannschaft ist bisher nur ein Einziger, der damals früh bei der WM und aktuell leider wieder verletzte Assan Quedraogo, aufgeschlagen, der bei RB Leipzig wohl den passenden Verein gefunden hat.

Was Paris Brunner nicht behaupten kann. Nur zur Erinnerung: Er war die hervorstechende Figur dieser Mannschaft. Nicht pflegeleicht, aber hochbegabt. Aber wo ist er denn heute? Nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund mit einigen Misstönen im Sommer 2024 zu AS Monaco verlieh ihn der Klub nach Belgien, wo Brunner immerhin für Cercle Brügge am Ende zwei wichtige Tore schoss. Aktuell gibt er beim Erstligisten aus dem Fürstentum nur eine Randfigur. Zweimal spät eingewechselt, einmal früh ausgewechselt.

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