Fordert mehr: Sportdirektor Bitterling. © Heilwagen/Imago
Östersund – Bevor der Olympia-Winter mit den Einzelrennen so richtig Fahrt aufnimmt, schickte Felix Bitterling gleich einmal eine deutliche Botschaft an sein Team um Franziska Preuß. „Ich denke, die Grundlage ist vorhanden, das hat man klar gesehen, aber wir müssen hier und da ein bisschen aufwachen, uns ein bisschen sortieren“, sagte der DSV-Sportdirektor nach einem durchwachsenen Saisonauftakt mit den Staffelrennen vor Teil zwei des Weltcups im schwedischen Östersund.
Beim Einzelrennen über 15 km am Dienstag (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport) wird Gesamtweltcupsiegerin Preuß erstmals in ihrer Karriere die Gejagte sein. Das Frusterlebnis nach einem indiskutablen elften Platz mit der Staffel muss die 31-Jährige bis dahin abgeschüttelt haben.
Doch Bitterling ist bei aller Enttäuschung überzeugt, dass dies nicht nur seiner Vorzeige-Biathletin gelingen wird. „Das war jetzt das erste Wochenende einer ganz, ganz langen Saison. Da kann die Welt nach dem Abschluss der zweiten Woche in Östersund schon wieder deutlich anders ausschauen“, betonte er. Er denke, „dass wir noch eine sehr gute Rolle spielen werden im Laufe der nächsten Wochen und in dieser Saison“.
Im Fokus wird dabei vor allem Preuß stehen, nachdem sie sich im vergangenen Winter den großen Traum von der großen Kristallkugel erfüllt hatte. Vor dem Auftakt wollte sie sich aber nicht verrückt machen. „Alles was in diesem Jahr dazukommen könnte, ist für mich definitiv Zugabe“, sagte Preuß gelassen. Sie müsse niemandem mehr „etwas beweisen, vor allem mir selbst nicht“.
Dennoch ist der Druck groß, gerade mit Blick auf den Höhepunkt in Mailand und Cortina (6. bis 22. Februar). Olympia genieße bei Preuß „ganz klar“ Priorität, so Bitterling, „da möchte sie Medaillen, vor allem auch eine Einzelmedaille gewinnen“. Im Weltcup werde Preuß deshalb „nichts übers Knie brechen. Diese Gelassenheit kann sie nach diesem Triumph im letzten Jahr auch haben.“ Doch diese Gelassenheit fehlte gleich beim ersten Auftritt.DPA