OBERLIGA-RUNDTOUR

SCR-Trainer sauer: „Pässe wie in der U10“

von Redaktion

Tölz punktet, Peiting erlebt einen Bauchplatscher, Erding spielt wie verwandelt

In Tölz weiterhin gefragt: Michael Keränen (hier mit dem 1:0 gegen Erding). © Tamara Rabuser (or)

Riessersee: Der Ton wird rauer. Nicht ungewöhnlich in den Sozialen Medien, doch die derzeitige Schärfe in SCR-Belangen lässt auf Tiefgreifendes schließen. Riessersees Gefolgschaft hat es satt, allwöchentlich Leistungen aus dem Bereich zwischen ausreichend und mangelhaft verdauen zu müssen. Läuft schon die gesamte Saison ziemlich unbefriedigend, erreichte sie am Sonntag einen negativen Höhepunkt. 1:7 In Bayreuth, das muss man sacken lassen. Die Tölzer Löwen hatten fünf Tage zuvor dort locker 6:1 gewonnen. SCR-Coach Hunor Marton räumte ein, er schäme sich, die Leistung seines Teams erklären zu müssen, unterstellte seinen Mannen „Pässe wie ein U10-Team“ gespielt zu haben. Entsprechend den Mechanismen des Sports wird wohl auch der Coach allmählich in ein Fadenkreuz gerade, von dem er lange bewusst bewahrt worden war. Gleich im ersten Wechsel führte ein Patzer zum Rückstand und dem Anfang eines leidvollen Abends. OR

Bad Tölz: Läuft bei den Löwen: Während die Konkurrenz teilweise Federn lässt, gewinnen sie sowohl gegen Aufsteiger Erding am Freitag als auch am Sonntag in Lindau mit 3:2 n.V. Die Tölzer holten kräftig Punkte, 20 in den zurückliegenden neun Spielen. Zudem sind sie rechtzeitig zur intensiven Zeit wieder nah an Vollbesetzung. Verteidiger Niklas Hörmann ist nach langer Verletzung zurück, Spielmacher Dominik Daxlberger hatte in Lindau den ersten Einsatz nach Monaten. Andreé Hult macht Sorgen: Die Muskelverletzung des Schweden ist langwieriger als erhofft. Für ihn wurde Michael Keränen geholt und der Vertrag nun verlängert. Erfolgsgarant ist Keränens Landsmann Topi Piipponen. Der Finne, Vorbereiter und Topscorer der Vorsaison, hat nun auch das Toreschießen für sich entdeckt: 20 Punkte (13 Tore/7 Vorlagen) sammelte er im November, in Lindau rettete er Tölz erst die Verlängerung und traf nach 31 Sekunden zum Sieg. NIC

Peiting: Die zweite englische Woche der Saison begann gut. Nach zwei Siegen folgte jedoch die Ernüchterung. Dreimal in Folge ging der ECP als Verlierer vom Eis. Besonders bitter waren die Niederlagen gegen die hinter ihm platzierten Teams. Nach der Pleite in Höchstadt ging der ECP in der Thermenstadt Erding mit 1:5 baden, weil sich die Pfaffenwinkler wie schon beim 3:5 zuhause gegen Selb im letzten Drittel drei Gegentreffer einfingen. „Die Liga ist stärker geworden, das sieht man auch an Höchstadt und Erding“, musste ECP-Coach John Sicinski nach dem Bauchplatscher bei den konterstarken Gladiators einräumen. „Wir müssen jetzt schauen, an den Pre-Playoffs dran zu bleiben.“ Als Elfter haben die Peitinger den sechsten Platz mit 15 Punkten Rückstand völlig aus den Augen verloren. Der ECP setzt auf das bekannte Personal. Sicinski: „Wir geben nur das Geld aus, das wir haben.“ RH

Erding: Wie verwandelt treten die Gladiators aktuell auf. In den sieben Spielen seit der Deutschland-Cup-Pause punktete die Mannschaft von Trainer Dominik Quinlan fünfmal. Mit der 2:3-Penaltyniederlage in Bad Tölz und dem 5:1-Erfolg gegen Peiting, dem höchsten Saisonsieg, gab es nun vier Zähler. „Die Pause hat und grundsätzlich gutgetan, dass wir mal ein andres Mindset starten können, mal so ein kurzer Break vom Alltagsgeschäft“, stellte er zufrieden fest. Abteilungsleitung, Trainer und Mannschaft hätten gemeinsam nach Lösungen gesucht, „und ich denke, das hat gefruchtet“. Schon nach der Tölz-Partie lobte der Coach das „richtig gute Spiel meiner Mannschaft, vor allem im ersten Drittel hatten wir ein deutliches Chancenplus“. Besagtes erstes Drittel war denn gegen Peiting äußerst schwach, und nur Torwart Leon Meder hielt die Gladiators im Spiel. Dann aber die Steigerung. Matchwinner: Cheyne Matheson mit seinem ersten Hattrick. WK

Artikel 1 von 11