Leipzig – Schweigende Leipziger Fans schicken Pfiffe in Richtung des Magdeburger Blocks. Nach Bekanntwerden des Todes eines FCM-Fans herrschte komplette Ruhe bei den Anhängern von RB Leipzig. Anders die 7000 mitgereisten Magdeburger: Sie sangen trotz der Stadion-Durchsage, trotz der Informationen an FCM-Verantwortliche inklusive Fanbeauftragte lautstark weiter, zündeten dann mehrfach Pyrotechnik und randalierten nach Schlusspfiff im Gästeblock.
Im Stadion stellten sich dann viele die Grundsatz-Frage: Warum reagieren die FCM-Fans so unsensibel? Denn die Grundstimmung im mit rund 40 000 Anhängern gefüllten Stadionrund war doch spürbar und sichtbar. „Ich glaube, man hat im Stadion gemerkt, dass was passiert ist, das war greifbar“, sagte RB-Trainer Ole Werner: „Meine aufrichtige Anteilnahme an die Hinterbliebenen. Natürlich gerät das absolut in den Hintergrund, wenn jemand reanimiert wird und der Support verständlicherweise anders ausfällt. Wir haben nach dem Spiel leider erfahren, dass er es nicht geschafft hat.“
Auch RB-Kapitän David Raum reagierte betroffen, hatten die Leipziger doch schon beim Zweitrundensieg in Cottbus (4:1) einen Todesfall zu beklagen und auch damals den im Fanblock den Support eingestellt. Selbst die Energie-Fans zeigten sich damals solidarisch. Daher war die verkehrte Welt in den Fanlagern beim 3:1-Sieg der Leipziger das überstrahlende Thema. „Ich habe gehört, dass es ein Magdeburger war, sehr hart, wieder so etwas zu hören. Auf dem Feld habe ich es nicht wirklich mitbekommen“, sagte FCM-Profi Falko Michel.