Als Spieler des Spiels ausgezeichnet: Lennart Karl.
Feuerwerk an der Alten Försterei: Auch die Fans belebten den Pokal-Kampf. © IMAGO
München – Der Jubel wollte kaum aufhören: Noch weit nach Abpfiff lagen sich die Bayernstars nach dem 3:2 (3:1)-Erfolg gegen Union Berlin in den Armen und feierten den Einzug ins Viertelfinale. Die Erleichterung über den knappen Erfolg war auch deshalb so groß, weil sie gegen die Eisernen bis ans kämpferische Limit gehen mussten – und derartige Pokalschlachten in den vergangenen Jahren zu oft verloren hatten: „Das war der nächste Schritt, den wir brauchten. Wir haben diese Runde (das Viertelfinale) seit drei oder vier Jahren nicht erreicht (zuletzt 2022/23), zumindest nicht, seit ich hier bin“, zeigte sich Harry Kane nach Abpfiff in der Alten Försterei erleichtert. „Das bedeutet uns viel heute. In den letzten Jahren haben wir im Pokal nicht gut abgeschnitten. Man muss solche Spiele überstehen, das war ein harter Kampf.“
In der Tat verloren die Münchner nach dem zweiten Anschlusstreffer der Berliner zum 2:3 immer mehr die Kontrolle und mussten in den letzten Minuten eine regelrechte Abwehrschlacht abliefern, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Dass es – im Gegensatz zu den Vorjahren gegen Saarbrücken oder Kiel – gelang, sorgte auch bei Max Eberl für Genugtuung: „Wir haben uns an das PSG-Spiel (knapper 2:1-Sieg nach Roter Karte) erinnert, da mussten wir auch verteidigen. Wir wussten, wir können das. Das haben wir heute wieder gezeigt“, so der Sportvorstand. „Wir sind weiter, wir überwintern in allen drei Wettbewerben. Das ist das, was wir haben wollten.“
Entscheidend für den Erfolg war außerdem die eigene Standardstärke: Nachdem zuletzt vor allem das Verteidigen von ruhenden Bällen im Fokus stand, traf der Rekordmeister diesmal in der Offensive zweimal nach Eckbällen und einmal nach einer Freistoßflanke. „Wir haben sehr, sehr gute Eckenschützen und Kopfballspieler. Das ist dann unglaublich schwer für den Abwehrspieler“, erklärte Eberl.
Auffällig war dabei, dass vor allem die Ecken an Champions-League-Gegner Arsenal erinnerten: Ähnlich wie die Londoner schlug Joshua Kimmich die Eckbälle nah vors gegnerische Tor, wo der FCB Unions Torwart Rönnow blockte. „Wir haben wie jede Mannschaft ein Konzept, wo man Blocks setzt – natürlich ohne Foul. Du musst so im Weg stehen, dass du es dem Torwart und den Verteidigern schwer machst“, erklärte Konrad Laimer im ZDF.
Eine neue Qualität nach dem Vorbild der Gunners? Das wollte Vincent Kompany so nicht stehen lassen: „Dass wir nach Standards gefährlich sind, haben nur die anderen Leute vergessen – ich nicht! Wir haben unsere Qualitäten und bei dem, was sich bessern muss, sind wir ganz objektiv. Wir bleiben ruhig.“
Durch den Erfolg überwintert der FCB nun erstmal seit drei Jahren im DFB-Pokal – und brennt auf den Titel: „Wir haben dieses Jahr das Ziel vor Augen, wieder hierher nach Berlin zu kommen“, erklärte Joshua Kimmich nach der Partie – dann soll es statt der Alten Försterei aber ins Olympiastadion gehen. V. TSCHIRPKE