Sacklzement! Oder, wie der innere Kanadier in uns zürnen würde: Small bag of cement! Petit sac de ciment! Die Operation „Make Muller great again“ ist gegen die AH vom FC Barcelona krachend gescheitert. Thomas Müller ist jetzt Miami Vize – obwohl sich Apple TV jede Mühe gegeben hat, ihn als „Bavarian Brain“, als bayerisches Gehirn und als „absolute Maschine“ lobzupreisen. Wenn das Max Eberl gehört hat, kauft er ihn sofort zurück.
– The Spektakel: Man muss allerdings sagen, dass es selten so viel Übertragung für so wenig Fußball gegeben hat. Die Show mit Experte und Miami-Besitzer David Beckham, mit den Trainern im Halbzeit-Interview und mit nie gesehenen Kameraperspektiven war reif fürs WM-Finale. Das Spiel hatte eher Vibes von Bielefeld gegen Baunatal. Ständig hat man geschaut, wie sich Apple TV auf 100 Prozent Tempo beschleunigen lässt. Wie heißt noch mal Pressing auf Englisch? Insofern war die „Major League Messi“ eine Super-Vorbereitung auf die WM 2026, auf Haiti gegen Schottland.
– Neues aus Wort Lauderdale: Gegen die rund 23-köpfige Armee von Moderierenden und Analysierenden ist jede Amazon-Übertragung schäbig. Und Apple schafft es, so ein Spiel in über 100 Ländern in brillanter Bildqualität zu übertragen. Das kriegt DAZN nicht mal in einem Land hin. Thomas Müller, „The Bavarian Space Interpreter“, „The Raumdeuter“, wurde direkt vor dem Spiel von Jillian Sakovits vernommen, der Esther Sedlaczek von Amerika. Die Extrem-Blondine Kaylyn Kyle schleuderte ihre High Heels von den Haxen, um schneller zu den Interviews zu flitzen. Wenn Paramount die Champions League ab 2027 so überträgt, wird’s turbulent.
– The Spiel: Jake Zivin und Taylor Twellman, die US-Version von Tom und Bartels, machten mächtig Rambozambo. Erst feierten sie Miami als „absolute Killer“, dann kam Vancouver: „Sie fressen Inter auf.“ Irre sind die Statistiken, die ständig eingeblendet werden: Gewinnwahrscheinlichkeit Miami 73,4 Prozent, Vancouver 8,1 Prozent. Gerne hätte man gelesen: Schuhgröße Müller 4,76 Prozent größer als Messi. Die Nachspielzeit heißt übrigens „Desperation Time“, also Verzweiflungszeit. Klasse Formulierung, hat The Raumdeuter aber auch nichts mehr geholfen. Tolle Übertragung – schade, dass sie Fußball gespielt haben.