Und der nächste Hattrick: Harry Kane drückte dem Spiel wieder einmal seinen Stempel auf. © Simon/Imago
Kompany hatte den richtigen Riecher. © IMAGO
Die Champions League kann kommen: Nach dem Kantersieg sind die Bayern bereit für Sporting Lissabon. © Simon/Imago
München – Wenn selbst sechs Wechsel in der Startelf nicht verhindern können, dass der Spitzenreiter den Sechstplatzierten in der Bundesliga schlägt, dann kann das zwei Gründe haben: Der Kader des Tabellenführers ist zu gut – oder das Niveau der Liga ist zu schlecht.
Um genau diese Frage ging es nach dem 5:0 (1:0)-Sieg des FC Bayern am Samstag gegen den VfB Stuttgart. Denn auch die Hereinnahmen von Urbig, Kim, Bischof, Goretzka, Guerreiro und Jackson anstelle von Neuer, Tah, Stanisic, Pavlovic, Karl und Kane verhinderten nicht, was in dieser Saison normal geworden ist: Der Rekordmeister fegt über seinen nächsten „Verfolger“ hinweg, und das auch mit einer vermeintlichen B-Elf.
„Es ist ein großartiges Kader-Management, was Vinnie gemacht hat“, lobte nach der Partie Max Eberl. Der Sportvorstand wollte die Frage zum Niveau der Liga nicht kommentieren, sondern den Blick lieber auf die eigene Stärke lenken: „Ich würde eher fragen: Was sagt das über unseren Kader aus? Ich glaube, dass wir einen sehr ausgewogenen, guten Kader haben. Wir sind deutlich kleiner als letzte Saison, aber es sind deutlich mehr verfügbar“, sagte Eberl stolz. „Das ist der große Unterschied. Wir haben eine sehr hohe Qualität, die wir aktuell immer verfügbar haben. Dann kannst du eben auch rotieren und kannst es aus dem Plan heraus machen – und nicht aus der Not.“
Denn genau das sei die große Lehre aus der vergangenen Saison gewesen: In den wichtigen Spielen braucht es das beste Personal, und zwar fit und verletzungsfrei. Mit Rotationen wie gegen Stuttgart soll potenziellen Verletzungen vorgebeugt werden. „Man kommt in seine zweite Saison und versucht zu reflektieren, was man aus der vorherigen gelernt hat. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft für die entscheidenden Momente fit ist“, sagte Trainer Vincent Kompany nach der Partie.
Und auch Harry Kane, der von der Bank kam und trotzdem noch einen Hattrick erzielte, lobte seinen Coach: „Er weiß es aus seiner Erfahrung als Spieler selbst, wann man mal eine Pause braucht. Das Wichtigste ist, dass das Niveau nicht runtergeht, und das haben wir heute geschafft.“
Am Dienstag wartet nun bereits Sporting Lissabon (18.45 Uhr, DAZN) auf die Münchner. In der Champions-League-Tabelle steht der FCB aktuell auf einem komfortablen dritten Platz, verlor zuletzt allerdings mit 1:3 gegen Arsenal und möchte mit einem Sieg gegen die Portugiesen den nächsten Schritt Richtung Achtelfinale machen.
„Sporting hat eine sehr, sehr gute Mannschaft. Ehrlicherweise habe ich mit dem Schiedsrichter darüber gesprochen, weil Herr Stieler Sporting gegen Brügge gepfiffen hatte. Und der hat schon gesagt, dass das eine sehr, sehr gute Truppe ist. Das hätte ich natürlich nicht gebraucht“, sagte Eberl mit einem Schmunzeln. „Wir kennen die Spiele gegen Benfica, das wird gegen Sporting nicht anders werden.“ Wie hilfreich, dass die Mannschaft ausgeruht ist. V. TSCHIRPKE