Winterberg – Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat seinen womöglich letzten Olympia-Winter mit einer echten Kampfansage eröffnet. Der 36-Jährige gewann am Samstag den Weltcup-Auftakt in Winterberg und verwies dabei den starken Österreicher Jonas Müller und Weltmeister Max Langenhan auf die Plätze zwei und drei. Es war sein erster Weltcup-Sieg seit knapp 22 Monaten, Loch ließ damit gleich im ersten Rennen die großen Konkurrenten mit Blick auf die Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo (6. bis 22. Februar) hinter sich.
„Das ist sensationell“, sagte er im ZDF: „Es war mal wieder typisches Winterberg-Wetter, aber das war mir egal. Ich habe voll angegriffen. Jetzt endlich mal wieder ganz oben zu stehen, freut mich riesig. Ich weiß gar nicht, wie lange das jetzt her ist.“ Im Februar 2024 hatte er in Sigulda seinen bis dahin letzten Weltcup gewonnen.
Bei nebligen Bedingungen in Winterberg überzeugte er nun in beiden Durchgängen jeweils mit Start- und Laufbestzeit. Langenhan vergab den möglichen zweiten Platz mit einem schwächeren zweiten Lauf. Der 26-Jährige wartet noch auf seine erste Olympia-Medaille und zählt in Cortina zu den Goldfavoriten.
Loch, einstiger Dauersieger im Rennrodeln, holte 2010 und 2014 jeweils Olympia-Gold. 2018 und 2022 blieb er aber unter teils unglücklichen Umständen ohne Medaille – in Italien will er nun noch einmal angreifen.
Rodel-Vizeweltmeisterin Merle Fräbel ist beim Auftakt auf Platz zwei gerast. Die 22-Jährige arbeitete sich im zweiten Durchgang nach vorne und musste sich am Ende nur der Österreicherin Hannah Prock geschlagen geben. Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Julia Taubitz blieb als Zwölfte dagegen weit hinter den Erwartungen zurück. Taubitz nahm das Ergebnis mit Galgenhumor und zog ein eindeutiges Fazit: „Für‘n Arsch“, resümierte die 29-Jährige lachend.SID