OBERLIGA-RUNDTOUR

In Peiting springt die Vereinslegende ein

von Redaktion

Trainerwechsel beim ECP, Haue für Riessersee, Erdinger Torschuss-Orgie, Tölzer Verärgerung

„Kleines Derby“: Peitings Tormann Andreas Magg gegen SCR-Stürmer Nik Armstrong-Kinkade. © Tamara Rabuser (or)

Peiting: Die Trennung von John Sicinski kam aufgrund der sportlichen Entwicklung nicht ganz unerwartet. Nach dem 1:5 in Erding war das zweite Engagement des 51-Jährigen in Peiting beendet. Übergangsweise betreut Vereinslegende Anton Saal den ECP. Mit gemischten Gefühlen zum Einstand. Zuhause gegen Spitzenreiter Deggendorf gab es eine 0:7-Watschn, ohne dass das harte Resultat die Leistung des Heimteams hinreichend widerspiegelte. Zwei Tage später aber klappte es endlich wieder mit Jubel. Beim SC Riessersee revanchierte sich der ECP für die 2:3-Niederlage vor wenigen Wochen. Der 4:2-Erfolg bedeutete den erst zweiten Auswärtserfolg. „Einfaches Eishockey war uns wichtig“, betonte Saal, der im frühen Führungstor durch Carson Brierre „etwas Rückenwind“ entfacht sah. Es hätte nach 20 Minuten höher stehen können als nur 2:0. Saal erkannte den berühmten „richtigen Schritt“; er lobte sein Team für dessen „harte Arbeit und die gute Reaktion“ auf das 0:7. OR

Riessersee: Keine Geschenke vom Nikolaus gab es für den SC Riessersee. Ganz im Gegenteil. Der Krampus verteilte kräftig Hiebe. Am Freitag im Duell der Altmeister hieß der Krampus Bauer Neudecker. Der Stürmer des EV Füssen schoss vier Treffer, nachdem der SCR schon mit 3:0 in Führung gelegen war. Am Ende unterlagen die Weiß-Blauen mit 4:5 – die zweite Niederlage gegen den Tabellenletzten in dieser Saison. Am Sonntag im kleinen Derby daheim gegen den EC Peiting vor der Rekordkulisse von 1881 Zuschauern am Tag der Schulen und Vereine folgte der nächste Hieb: 2:4-Niederlage. Die Folge: Jetzt steht der SCR jenseits der Pre-Playoffs. Am Freitag geht’s zum großen Derby nach Bad Tölz, am Sonntag kommt der Tabellenführer aus Deggendorf. „Wir müssen schnell wieder Blut in unsere Adern bekommen“, sagt Trainer Hunor Marton. „Wir können nicht einfach nur spielen, weil es auf dem Plan steht. Mir fehlt der letzte Biss. Wir müssen wollen, egal was passiert und mit Herz und Charakter spielen.“TF

Erding: Knipser dringend gesucht! Das trifft momentan auf die Erding Gladiators zu. Da hatten sie nach einem Vier-Punkte-Wochenende den Anschluss an die Preplayoff-Plätze gefunden – und fielen nach einem weiteren Wochenende mit nur einem mageren Zähler wieder auf den letzten Platz zurück. Sehr bitter war die 5:6-Heimniederlage nach Verlängerung gegen die Stuttgart Rebels, als die Erdinger klar überlegen, aber letztlich nicht effektiv genug waren. „57:24 Torschüsse, dass hatten wir in dieser Saison noch gar nicht gehabt“, meinte Trainer Dominik Quinlan kopfschüttelnd. „Aber so ist der Sport – manchmal auch sehr unfair.“ Ein ähnliches Bild dann am Sonntag bei der 1:4-Niederlage bei den Lindau Islanders. Diesmal lautete das Schussverhältnis 36:27 für die Gladiators. Man müsse versuchen, die Abschlussschwäche abzustellen, aber das sei sehr schwierig. „Im Training hauen die Jungs die Dinger rein, wo sie grad wollen“, stellte Quinlan fest. „Aber manchmal hast du halt so eine verhexte Zeit.“ WK

Bad Tölz: Drei knappe, wichtige Siege, darunter ein 5:4 n.V. am Freitag gegen hoch gehandelte Heilbronner. Doch ein weiteres Spiel gegen einen großen Gegner ging knapp verloren: 5:7 unterlagen die Löwen am Sonntag in Memmingen. Ein dramatisches Spiel, das den Tölzer Trainer Axel Kammerer zornig zurückließ, obwohl sein Team ein 0:4 aufholte und per Penalty auf 5:5 ausglich.

Der Reichersbeurer, beliebt für launige Auftritte bei Pressekonferenzen, gab das Mikrofon nach wenigen Sekunden zurück. „Nach dem schlechten Start und schwacher Verteidigung sind wir moralischer Sieger, aber ich habe so etwas noch nie erlebt, mehr sage ich nicht.“ Grund für Kammerers Verstimmung: Christoph Fischhaber kassierte in der Schlussphase eine Strafe, als er beim Nachschuss seinen Gegenspieler traf, der aufs Eis fiel. Auch Torhüter Matthias Bittner bekam zwei Minuten, als er eine Schwalbe monierte. In doppelter Unterzahl kassierten die Löwen das 5:6 und in einfacher das 5:7. NIC

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