Kritischer Beobachter: Dragan Tarlac. © IMAGO
München – Ein paar Minuten fürs Gemüt gab es für die Basketballer des FC Bayern am Ende dann doch: Im Schlussviertel des zuvor zähen Duells mit dem Mitteldeutschen BC zogen Vladimir Lucic & Co. das Tempo an. Und schon war aus diesem Gipfeltreffen der BBL eine Machtdemonstration geworden. Ein 83:62 für die Münchner stand am Ende auf der Anzeigetafel. Prompt hatte auch Trainer-Rückkehrer Gordon Herbert sein Lächeln wiedergefunden: „Die Reaktion der Mannschaft hat mir gefallen.“
Bis dahin waren aber auch in dieser Partie all die Probleme sichtbar geworden, die die Bayern durch das gesamte erste Saisonviertel begleiteten. Man hat nicht die Konstanz, dem Spiel fehlt Struktur. Trainer Gordon Herbert denkt darüber nach, seinen Kader für die Aufgaben in Europa zu verengen. Lieber acht, neun Spieler Fahrt aufnehmen lassen als die Last auf alle zwölf Akteure zu verteilen. Neu-Chef Dragan Tarlac klingt da eher skeptisch. „Es ist eine Frage der Energie“, sagte er, „du musst die Leute finden, die an dem Tag Verantwortung übernehmen können.“
Als ein solcher war ja auch Spencer Dinwiddie gedacht. Doch der Stareinkauf aus der NBA kommt bislang noch nicht wirklich in Fahrt. „Wir haben es mit ihm vermasselt“, sagte Herbert. Der Coach sieht es als Fehler, dass man den Kalifornier bislang immer wieder auf den beiden unterschiedlichen Guard-Positionen eingesetzt hat. Doch auch dem wollte sich Tarlac nur bedingt anschließen. „Spencer Dinwiddie ist ein Spieler mit enorm hohem Basketball-IQ, der drei verschiedene Positionen spielen kann“, sagte er, „man muss ihn halt an das System gewöhnen.“
Nächste Chance: Am Freitag in Dubai. RP