Der Traum wird greifbar

von Redaktion

Deutsche Handballerinnen ziehen mit einem 30:23 über Brasilien ins WM-Halbfinale ein

Siebtes Spiel, siebte Party: Nun ziehen die bislang Unbezwingbaren allerdings nach Rotterdam um. © Gambarini/dpa

Dortmund – Jetzt geht es sogar um Gold: Deutschlands Handballerinnen haben sich mit der nächsten Defensiv-Gala ihren Halbfinal-Traum erfüllt und greifen bei der WM nach einer Medaille. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch besiegte Panamerikameister Brasilien im Viertelfinale von Dortmund souverän mit 30:23 (17:11) und zog zum ersten Mal seit 17 Jahren in das Halbfinale eines großen Turniers ein.

„Das ist wie eine Erlösung“, sagte Kapitänin Antje Döll im ZDF. Gaugisch freute sich „tierisch für die Mannschaft. Viele dieser Spielerinnen sind schon durch schwere Stunden gegangen, aber haben nicht aufgehört, daran zu glauben. Es ist einfach geil, dass wir es geschafft haben.“

10 522 Zuschauer in der ausverkauften Westfalenhalle feierten das deutsche Team überschwänglich. Auch als Brasilien dank eines 7:2-Laufs acht Minuten vor dem Ende bis auf drei Tore herankam (25:22), blieben die DHB-Frauen cool. Zu den besten deutschen Werferinnen avancierten Döll mit sechs und Emily Vogel mit fünf Treffern, im Tor überzeugte Katharina Filter mit einer bärenstarken zweiten Halbzeit.

„Unglaublich“, sagte Vogel: „Wir haben uns das richtig verdient, in diese Endrunde einzuziehen. Wir nehmen diese Energie und diese Freude mit. Wir machen einfach so weiter und gucken dann mal, was wir wieder mitbringen.“

Der unterm Strich überzeugende Auftritt gegen Brasilien dürfte ganz viel Rückenwind für Rotterdam geben: In der niederländischen Hafenstadt kann die DHB-Auswahl nun ihr Weihnachtsmärchen mit der ersten WM-Medaille seit Bronze 2007 krönen. Im Halbfinale am Freitag geht es gegen Titelverteidiger Frankreich oder den WM-Dritten Dänemark.

Angestachelt von der besonderen Atmosphäre und bestens auf den Gegner um Super-Spielmacherin Bruna de Paula eingestellt, legten die DHB-Frauen einen Blitzstart auf das Parkett. Allen voran Vogel, die mit zwei schnellen Toren für das 3:1 (3.) sorgte.

In der Folge setzte sich das deutsche Team weiter ab. Hinten zeigte die Defensive um Abwehrchefin Aimée von Pereira direkt wieder jene Beweglichkeit und Härte, wofür sie bei diesem Turnier bereits gefürchtet wird. Vorne agierten Vogel und Co. weiter kaltschnäuzig im Abschluss. Als Viola Leuchter mit ihrem dritten Treffer auf 8:3 (12.) erhöhte, war Brasilien zur ersten Auszeit gezwungen.

In Halbzeit zwei lief vor allem Katharina Filter zur Hochform auf. Weil die Torhüterin ihren Kasten vorübergehend förmlich zunagelte, konnte sich Deutschland sogar einige Unkonzentriertheiten im Abschluss erlauben und zog trotzdem auf 23:15 (43.) davon. Selbst eine Schwächephase brachte das DHB-Team nicht vom Weg ab. Die Party auf den Rängen nahm ihren Lauf. SID

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