München – Die Serie des EHC Red Bull München hat gehalten, allerdings war ein bisschen mehr Arbeit nötig, um auch den achten Heimsieg in der Folge einzufahren. Dann, es war nach 3:26 Minuten der Verlängerung, holte Brady Ferguson weit aus, nutzte die freie Bahn, der Puck schlug im Netz ein: 2:1 nach Overtime für München gegen die Kölner Haie, die nach starkem Vortrag einen Punkt mitnahmen. Zwei gingen an den EHC.
Eishockey als Strategiespiel – und es war in diesem Fall absehbar. Beide Teams gingen mit vorangegangenen Zu-null-Ergebnissen in diese Partie, den Münchnern war nicht entgangen, „dass die Kölner einen heißen Goalie haben“, so EHC-Stürmer Gabriel Fontaine. Janne Juvonen heißt der Torwart, ein Finne, der die letzten paar Jahre beim Schweizer Kult-Club Ambri-Piotta gehalten hatte. Köln hatte ihn nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Felix Brückmann nachverpflichtet. Da funktionierte die Finnen-Connection: Trainer Kari Jalonen hat fünf Landsleute um sich gesammelt, bei keinem anderen Team ist die Prägung durch die Handschrift des Coaches so zu sehen wie bei den Haien. Sie sind darauf aus, in der Defensive nichts anbrennen zu lassen. Allerdings: Auch München hat seine Abwehrstabilität gefunden.
„Man sieht, dass zwei Top-Teams auf dem Eis stehen, sie lassen kaum Chancen zu“, erklärte KEC-Verteidiger Maximilian Glötzl den Charakter des Abends. Sein Kollege Jan-Luca Sennhenn beschrieb das Geschehen: „Keiner begeht einen Fehler – das macht‘s interessant.“ Man hörte das Kratzen der Kufen in der gesamten Halle, im ausverkauften SAP Garden (10796 Zuschauende) wurde der Atem angehalten. Auf welcher Seite passiert (zuerst) etwas?
In der 38. Minute das 0:1. Der Kölner Dominik Bokk schoss den Münchner Patrick Hager ab, der Puck ging an Tormann Bibeau vorbei. Doch in der 39. Minute Jubel auf der Seite gegenüber: Maxi Kastner fälschte einen Schuss von Ryan Murphy zum 1:1 ab. Im letzten Drittel dann wieder: Torlosigkeit auf hohem Niveau. Und Zugabe.GÜNTER KLEIN