Spaß gleich Erfolg

von Redaktion

Weidle-Winkelmanns Speed-Rezept

Weidle-Winkelmann im Abfahrtstraining. © Hauer/Imago

St. Moritz – Wenn Kira Weidle-Winkelmann an die Olympia-Abfahrt denkt, leuchten ihre Augen. „Ich freue mich schon sehr“, sagt die 29-Jährige, „Cortina ist eine meiner Lieblingsstrecken“. Kein Wunder: 2021 raste sie dort zu WM-Silber. Doch dass die Gleichung Kira plus Cortina gleich Podium auch bei den Winterspielen im Februar aufgehen wird, ist alles andere als ausgemacht.

Zum einen glückte Weidle-Winkelmann in 18 Weltcup-Rennen auf der „Olimpia delle Tofane“ nur eine weitere Fahrt aufs „Stockerl“. Zum anderen hechelt sie dieser Medaille seit ihrem Coup vor bald fünf Jahren wie einem ewigen Versprechen hinterher. In den 68 Rennen danach kam sie noch vier Mal aufs Podest, einen Sieg feierte sie bis heute nicht.

Sie erwartete zu viel von sich selbst – und verkrampfte. Im vergangenen Winter schließlich rutschte die Starnbergerin in „ein extremes Tief“. Nach einem „doofen“ Trainingssturz in Beaver Creek begleiteten sie Kniebeschwerden. Hilflos musste sie zusehen, wie ihr die junge Emma Aicher teamintern den Rang ablief und jene Siege feierte, die sie selbst sich schon so lange erhofft hatte.

Irgendwann ging der Spaß verloren. „Wenn man jeden Tag wieder eine auf den Deckel bekommt und nicht mehr raus kommt aus dem Strudel“, sagt sie, „ist das schon sehr deprimierend“. Weidle-Winkelmann nahm sich im Frühjahr eine Auszeit und schraubte ihre Erwartungshaltung „ein bisschen runter, damit ich gelassener am Start stehe“.

Das soll schon beim Speed-Auftakt ab Freitag in St. Moritz Früchte tragen. Weidle-Winkelmann ist optimistisch, ihre Vorbereitung verlief „gut“. Die Schweizerin Michelle Gisin ist hingegen am Donnerstag im Training zur Abfahrt schwer gestürzt und hat sich dabei an der Halswirbelsäule verletzt Der Sportlerin „geht es den Umständen entsprechend gut“, hieß es. Gisin könne Arme und Beine „normal bewegen“.SID

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