Das Outfit sah schon mal relativ chefmäßig aus. Schicker Mantel statt Trikot, lange Hose statt kurzer – und der neue, in Kanada gewachsene Vollbart tat sein Übriges. Ja, Thomas Müller passte bestens in die Riege der Herren, die sich beim 2:2 des FC Bayern gegen Mainz auf der Ehrentribüne des FC Bayern um ihn herum eingefunden hatte. Rechts von ihm Karl-Heinz Rummenigge, links Max Eberl und Jan-Christian Dreesen, eine Reihe davor Herbert Hainer: Der Rekordspieler, den die Bosse so gerne von einer zweiten Karriere im Verein überzeugen wollen, war an diesem Sonntag schon mittendrin statt nur dabei. Und dementsprechend launig ging es trotz des Ergebnisses auch zu.
„Thomas ist einer, der redet viel. Ich bin im Spiel einer, der eher etwas ruhiger ist“, sagte Eberl, als er auf den neuen Sitznachbarn angesprochen wurde. Der Sportvorstand gab zu: „Ich musste mich ein bisschen adaptieren an die Situation.“ Aber am Ende war es „sehr lustig und sehr angenehm“. Kurioserweise hatte Müller auf dem Sitz von Uli Hoeneß Platz genommen, der beim letzten Heimspiel des Jahres fehlte.
In der Kabine übrigens wurde Müller nicht gesichtet. Zu nett und gesellig war es nach der Partie im VIP-Bereich. Dort dürfte der 36-Jährige immerhin auch den einen oder anderen Kollegen getroffen haben. Unter anderem Alphonso Davies, der auf dem Weg nach oben im Aufzug ein standesgemäßes Outfit trug: seinen Trainingsanzug – und eine Nikolausmütze. HLR, BOK