GLOSSE

Frage an Gott: Kannst du helfen?

von Redaktion

Schmerzhaftes Sport-Wochenende

„Es tut weh“ – darin waren sich Frank Schmidt, Patrick Mahomes und Werner Schuster vergangenes Wochenende einig. Freud und Leid liegen im Sport eben nah zusammen, ganz gleich ob im Fußball, Football oder Skispringen. So die schnelle Erklärung. Doch wir haben den Check gemacht: Wem tut es mehr weh?

Heidenheim-Coach Schmidt haderte mit der Pauli-Pleite und dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz in der Bundesliga. Zweifelsohne kein schönes Gefühl, aber immerhin blieb die FCH-Ikone körperlich unversehrt. Allerdings könnte es am Sonntag noch schlimmer werden. Der Primus aus München gastiert an der Brenz. In bisher fünf Spielen hagelte es 19 Gegentreffer. Aua.

Star-Quarterback Patrick Mahomes hatte doppelten Grund für Schmerz. Der dreimalige Super-Bowl-Champion verpasste mit Kansas die NFL-Playoffs. Noch leidvoller war aber der Kreuzbandriss, den sich der 30-Jährige zuzog. Er wisse nicht, „warum das passierten musste“, schrieb Mahomes. Jetzt könne er nur „auf Gott vertrauen“. Der Autor dieser Zeilen ist in diesem Fachgebiet nicht so firm, aber was man so liest, wäre der Angesprochene theoretisch tatsächlich zu einer Wunderheilung fähig.

Auch Skispringer Andreas Wellinger hofft auf Besserung – will aber selbst aus der Krise fliegen. Daher zog der Olympiasieger die Vor-Tournee-Notbremse: Training statt Weltcup! Ob seiner Leistung meckerte Wellinger wie ein Rohrspatz. Ein gutes Zeichen für Flieger! Denn der Rohrspatz schafft Strecken von Mitteleuropa bis nach Nordafrika. Zudem: Ein Kreuzbandriss wäre deutlich fieser – das weiß „Welli“ seit 2019. Sein Ex-Bundestrainer Schuster (“tut weh“) leidet trotzdem mit.

Deutschlands neue Super-Nummer-Neun Nick Woltemade hatte bei der vorherigen Statement-Absprache wohl nicht richtig zugehört. Sein entscheidendes Eigentor im Tyne-Wear-Derby (Newcastle vs. Sunderland) kommentierte die DFB-WM-Hoffnung mit den Worten: „Es schmerzt sehr“. Der Heidenheim-Schmidt ärgerte sich: Hätten die Bayern den doch bloß gekauft.

Am besten mit Rückschlägen können eindeutig Deutschlands Handball-Frauen umgehen. Viola Leuchter kündigte nach der bitteren Norwegen-Niederlage (20:23) im ersten WM-Finale seit 32 Jahren selbstbewusst an: „Die dritte Halbzeit gewinnen wir.“ Und entschwand in die Party-Nacht. Die Schmerzen waren da schnell vergessen.

Artikel 1 von 11