Wahl getroffen: Alfred Gislason. © dpa/Federico Gambarini
Dortmund – Als die Namen seiner 18 Auserwählten über den Bildschirm flimmerten, verzog Alfred Gislason keine Miene. Der Bundestrainer von Deutschlands Handballern stellte den Kader für das „härteste Turnier“ seiner Amtszeit vor. Die Angriffslust des Isländers ist trotz der bevorstehenden Hammer-Duelle bei der EM in Dänemark ungezügelt.
„Wir wollen ins Halbfinale“, sagte Gislason voller Überzeugung. „Diese Mannschaft ist zwar jung, aber sie ist in den vergangenen Jahren sehr gewachsen. Die meisten haben mittlerweile sehr große und führende Rollen in ihren Klubs.“
Mit vier Turnier-Debütanten, drei Europameistern von 2016 und ohne Kai Häfner startet der 66-Jährige in den Kampf um EM-Edelmetall. „Wir müssen mit breiter Brust an die Sache herangehen“, forderte Gislason. Er weiß nur zu gut: Der Weg in die anvisierten Medaillenspiele ist steinig.
Bereits die Vorrundengruppe mit Österreich, Serbien und Spanien hält er für „schwierig“, danach wird es sogar „extrem schwierig“. In der Hauptrunde werden Olympiasieger und Weltmeister Dänemark sowie Titelverteidiger Frankreich, der WM-Vierte Portugal und Co-Gastgeber Norwegen als Gegner erwartet. Man dürfe in der ersten Turnierphase gar keinen Zähler liegen lassen, sagte Gislason: „Jeder Punktverlust kann das Halbfinal-Aus bedeuten.“
Angeführt wird das deutsche Aufgebot für das Turnier in Dänemark, Schweden und Norwegen (15. Januar bis 1. Februar) von Kapitän Johannes Golla. Spielmacher Juri Knorr gehört ebenso zu den Säulen wie Julian Köster und Andreas Wolff. Vor ihrem ersten Turnier stehen die drei Gummersbacher Tom Kiesler, Miro Schluroff und Mathis Häsler sowie der Berliner Matthes Langhoff. SID