Partystimmung: Die FCB-Frauen umgehen in der Königsklasse die lästigen Play-offs. © Wagner/imago
München – Nils Lexeröd, der Trainer von Valerenga, verabschiedete sich am Mittwochabend mit warmen Worten von seinem Kollegen José Barcala. „Vielleicht sehen wir uns in Oslo wieder“, sagte er zu dem Spanier. In der norwegischen Hauptstadt, wo Valerenga beheimatet ist, findet am 23. Mai das Finale der Champions League statt. Und Lexeröd traute den Frauen des FC Bayern nach dem souveränen 3:0-Sieg gegen seine Mannschaft offensichtlich zu, in das Endspiel einzuziehen. „Wir können Großes erreichen“, sagte auch Barcala, warnte aber zugleich: „Wir müssen demütig bleiben, Schritt für Schritt gehen und uns immer weiterentwickeln.“
Wiedersehen in Oslo?
Auch am Mittwoch hätte der durch Momoko Tanikawa (2.), Stine Ballisager (11.) und Pernille Harder (59.) herausgeschossene Sieg bei einer konsequenteren Chancenverwertung höher ausfallen können. Letztlich war die Höhe des Ergebnisses aber völlig egal, da auf den anderen Plätzen alles für die Bayern lief. Real Madrid verlor bei Twente Enschede und Juventus Turin gegen Manchester United, weshalb die Münchnerinnen auf den vierten Tabellenplatz kletterten und sich direkt für das Viertelfinale qualifizierten.
Man United oder Atletico
Wodurch die Bayern-Frauen den Favoritinnen aus Barcelona und Lyon zunächst aus dem Weg gehen. Die Chance, endlich wieder den ersehnten Einzug ins Halbfinale zu schaffen, scheint groß wie lange nicht. „Wir haben das Selbstbewusstsein und auch die Träume und Wünsche, weiterzukommen“, sagte Direktorin Bianca Rech.
Am Donnerstag wurden den Bayern-Frauen dann die Siegerinnen des Playoff-Duells zwischen Atletico Madrid und Manchester United als Gegnerinnen im Viertelfinale zugelost. „Sowohl Atletico Madrid als auch Manchester United haben die Qualität, uns zu bestrafen. Aber wir vertrauen auch auf unser Niveau und unsere Mentalität. Wer auch immer weiterkommt, wird auf eine Bayern-Mannschaft treffen, die bereit ist, sich zu behaupten“, sagte Barcala. Bei Atletico hatten die Bayern-Frauen am vorletzten Spieltag nur 2:2 gespielt und deshalb um den direkten Viertelfinal-Einzug zittern müssen. „Gerade in diesen Spielen hat man gesehen, dass es in der Champions League auch schnell in die andere Richtung gehen kann“, mahnte Linda Dallmann und erinnerte auch an das 1:7 in Barcelona zum Auftakt. In einem möglichen Halbfinale könnte es zum Wiedersehen mit Barca kommen. Gibt es die ersehnte Revanche? „Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, dass wir jeden da draußen schlagen können“, sagte Rech.CHRISTIAN STÜWE