Ecuador-Club Aucas ist neuer Bayern-Partner – Talent Olaya ein Transferziel. © Lopez/Imago
München – Das Nachwuchs-Netzwerk „Red & Gold“ des FC Bayern, das der deutsche Rekordmeister in Kooperation mit dem MLS-Club Los Angeles Football Club betreibt, erstreckt sich beinahe über den gesamten Globus: Partner-Vereine in Südkorea (Jeju SK FC), Gambia (Gambinos Stars Africa) und Uruguay (Racing Club de Montevideo) sollen dabei helfen, frühstmöglich Talente zu entdecken und entsprechend zu entwickeln. Nun kommt mit dem S.D. Aucas aus der ecuadorianischen Hauptstadt Quito ein weiterer exotischer Verein hinzu – und erweitert die Südamerika-Strategie der Münchner Jugendabteilung.
„Ecuador bringt seit Jahren herausragende Fußballer hervor, und wir sehen großes Potenzial darin, unsere Präsenz in diesem dynamischen Fußballmarkt weiter auszubauen“, sagt Nachwuchschef Jochen Sauer in seiner Funktion als Geschäftsführer von „Red & Gold“ und ergänzt: „Gemeinsam wollen wir Ecuadors spannendsten Talenten die Möglichkeit geben, sich in leistungsorientierten Umfeldern in Europa und den USA weiterzuentwickeln.“
Das Land, das zwischen Kolumbien und Peru an der Westküste Südamerikas liegt, hat in den vergangene Jahren einige Spitzenspieler zum Vorschein gebracht: Stars wie Willian Pacho (Paris Saint-Germain), Piero Hincapie (FC Arsenal) oder Moises Caicedo (FC Chelsea) stehen beispielhaft für die Fähigkeit Ecuadors, Spieler zu entwickeln, die auf europäischen Top-Niveau mithalten können. Nicht umsonst hat die Nationalmannschaft die WM-Qualifikation in der Südamerika-Gruppe auf dem zweiten Platz hinter Weltmeister Argentinien beendete – und trifft in der Vorrunde auf die deutsche Nationalmannschaft.
Interessant: Anfang Dezember sickerte durch, dass die Bayern Interesse am 17-jährigen Ecuador-Juwel Virgilio Olaya haben. Wo der Innenverteidiger aktuell noch unter Vertrag ist, liegt nahe: bei Aucas. Allerdings können die Münchner den Teenager noch nicht final verpflichten. Internationale Wechsel von Minderjährigen sind laut FIFA nämlich nur in Ausnahmefällen erlaubt, die bei Olaya jedoch nicht zutreffen – unter anderem, weil er als Ecuadorianer Nicht-EU-Ausländer ist.
Doch selbst wenn Olaya am 3. Februar seinen 18. Geburtstag feiert, dürfte er beispielsweise nicht für die Regionalliga-Mannschaft auflaufen. Weitere Regularien besagen, dass der Großteil der Nicht-EU-Ausländer in Deutschland lediglich für Profi-Teams auflaufen dürfen.
Daher überlegen die Verantwortlichen, wie sie diese Auflagen clever umgehen können – und hier könnte das Nachwuchs-Netzwerk der Schlüssel zum Erfolg sein. Einer Leihe nach Los Angeles stünde beispielsweise nicht viel im Wege, außerdem ist der US-Club Mehrheits-Aktionär beim österreichischen Drittligisten Wacker Innsbruck sowie beim Schweizer Erstligisten Grasshoppers Zürich.
An die Schweizer wurden in der jüngeren Vergangenheit bereits viele Talente verliehen, unter anderem spielen dort aktuell Lovro Zvonarek (20) sowie Jonathan Asp Jensen (19). Vielleicht auch bald Olaya vom neuen Partner-Club aus Ecuador?MANUEL BONKE