Weltpremiere: Schwab (r.) am Allianz-Bob. © BSD
München – Die Kulisse hätte besser nicht sein können – und der Blickfang vor dem Max-Joseph-Denkmal lockte sogar die Last-Minute-Weihnachts-Einkäufer heran. Was die Laien am Tag vor dem Heiligen Abend nicht wussten: diesen blauen Bob mit Allianz-Branding hatte tatsächlich noch niemand gesehen. Was da vor der Oper passierte, war eine Weltpremiere – und zwar im Sinne der Sicherheit des Rennsports auf Kufen.
Ein Blick in den Innenraum genügte, um die Neuerung zu erkennen: Für den Bremser, den vierten Mann im Viererbob, wurde vom Allianz Zentrum für Technik (AZT) ein Gurt-System entwickelt, das im besten Fall Leben retten kann. Thomas Schwab nahm schon mal zur Probe Platz und zeigte den Mechanismus, in dem der hinterste Athlet nach dem Sprung in den Schlitten mit seinen Unterarmen einen bereits geschlossenen Gurt aus einer Halterung löst und binnen Bruchteilen einer Sekunde angeschnallt ist. Hinterher sprach der Vorstandsvorsitzende des deutschen Verbandes BSD von „fast 100-prozentiger Sicherheit“, dass der Bremser im Falle eines Sturzes nicht aus dem Bob geschleudert wird.
Nach schweren Stürzen 2024 in Altenberg war bereits ein System zum Kopfschutz des Piloten (HIP) entwickelt worden. Schritt für Schritt sollen nun individuelle Anschnall-Lösungen für die zwei weiteren Anschieber folgen. Einführung 2026/27 denkbar. Eine wunderbare Weihnachtsnachricht!H. RAIF