Hält er dem Druck stand? FCB-Juwel Lennart Karl. © IMAGO (2)
Kritischer Blick: Thomas Müller (r.) neben Rummenigge.
München – Jungstar Lennart Karl begeistert seit Saisonbeginn die Massen. Auch Vereinslegende Thomas Müller lobt das Bayern-Juwel. „Seine Schusstechnik ist mit Sicherheit außergewöhnlich“, sagte der 36-Jährige, der im Sommer nach Kanada zu den Vancouver Whitecaps wechselte, der Süddeutschen Zeitung. „Er hat einen sehr guten Abschluss, und das ist schon mal eine hervorragende Voraussetzung. Weil wenn du beim FC Bayern in der Offensive spielst und laufstark und beweglich bist, kommst du immer wieder in die Abschlussposition.“
In der Bundesliga und Champions League kommt Karl in 17 Einsätzen auf starke sechs Tore und zwei Vorlagen – und das mit erst 17 Jahren. Fans und Experten sehen bereits Parallelen zum achtmaligen Weltfußballer Lionel Messi (38/aktuell Inter Miami).
Müller wiederum vergleicht Karl mit einem anderen Linksfuß – und drückt damit etwas auf die Euphoriebremse. „Nehmen wir mal unseren alten Freund Lukas Podolski: Wenn der den Ball in guter Position auf dem linken Fuß hatte, hat es bumm gemacht“, sagte der Angreifer, der mit „Poldi“ 2014 Weltmeister wurde. „Nur kam er halt, gemessen am Weltfußballerniveau, nicht oft genug in solche Schusspositionen.“
2006 wechselte Podolski mit großen Erwartungen von Köln zum FC Bayern. Richtig durchsetzen konnte er sich in München nicht. 2009 kehrte er zum Effzeh zurück. 2012 folgte der Transfer zum FC Arsenal. Aktuell spielt der 40-Jährige in Polen bei Gornik Zabrze.
Bei Karl sieht Müller noch viel Potenzial, um auch konstant auf Weltklasseniveau zu kommen. „Die Frage, die über seine Zukunft entscheidet, ist eher: Wie oft kommt er in solche Situationen? Kann er sie selbst kreieren? Braucht er die Mannschaft dafür? Und so weiter“, erklärte der Routinier, der bei Karl durchaus die notwendige Qualität sieht.PK, BOK