Wiedererkennbar

von Redaktion

Der neue „Tatort“-Fall kreist um den Mord an einem Rechtspopulisten

von Tim Slagman

Zu den Allgemeinplätzen über die „Tatort“-Reihe gehört es, dass sie gerne auch als sogenannter Spiegel der Gesellschaft fungiere. Selten allerdings trifft dies so genau zu wie bei der Folge „Dunkle Zeit“, die das Erste an diesem Sonntag ab 20.15 Uhr ausstrahlt.

Diese „dunkle Zeit“ ist ganz eindeutig die Gegenwart. Die Autoren Judith Angerbauer und Niki Stein setzen auf Aktualität – und auf unbedingte Wiedererkennbarkeit der fiktionalisierten Figuren. Zu diesem Zweck recherchierte Niki Stein, der die Folge auch inszeniert hat, intensiv bei Parteitagen und in persönlichen Gesprächen das Profil rechtspopulistischer Gruppierungen in Europa.

Im Mittelpunkt des Krimis steht die Partei der „Neuen Patrioten“. Nach einer Wahlkampfveranstaltung in einer niedersächsischen Provinzhalle, die von gewalttätigen Protesten begleitet war, wird der Gründer, Ehrenvorsitzende und Ehemann der aktuellen Fraktionschefin Nina Schramm (Anja Kling) bei der Explosion einer Autobombe getötet. Zuvor war schon ein Video mit Morddrohungen im Internet aufgetaucht.

Während Schramm und ihre Entourage sicher sind, dass linke Gruppierungen hinter der Tat stecken und die Polizei unfähig ist, manövrieren sich die beiden Bundespolizisten Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) durch die Untiefen eines Falles, in dem selbst die nahen Angehörigen des Opfers hauptsächlich an wilden Anschuldigungen interessiert scheinen.

Für Möhring und Weisz ist „Dunkle Zeit“ der zweite Einsatz innerhalb kurzer Zeit. Erst vor drei Wochen ermittelten sie in der Episode „Böser Boden“, in der es um das umstrittene Fracking ging.

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