Auf den ersten Blick sieht alles nach Selbstmord aus. Denn was könnte es anders sein, wenn jemand mit seinem Wagen ungebremst durch die Absperrung eines Parkdecks rast und in die Tiefe stürzt? Der Fahrer, Sebastian Feuerbach (Nikolai Kinski), sitzt nach dem Vorfall tot hinter dem Steuer. Doch Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) wird schnell misstrauisch, als er erfährt, dass es sich hier um ein autonom fahrendes Auto handelt – und zwar just von jenem Unternehmen, bei dem Feuerbach Justiziar war. Die Firma, die auf das Sammeln digitaler Daten spezialisiert ist, wurde in der gleichen Nacht gehackt.
Es ist ein neues Metier, in das der „Tatort“-Ermittler aus dem Saarland in seinem siebten Fall eintauchen muss. Denn in „Mord Ex Machina“, zu sehen am Neujahrstag um 20.15 Uhr im Ersten, geht es um die schöne neue Welt, in der jeder mit jedem „vernetzt“ ist, um Daten und Datendiebstahl. Und vor allem darum, was die digitale Technik für die Menschen mit sich bringen kann – an Chancen, aber auch an Risiken.
Daten, das lernt Stellbrink von Firmenchef Victor Rousseau (Steve Windolf) schnell, sind Informationen. Und Informationen sind Macht. „Wenn ich alles über Sie weiß, gehören Sie mir.“ Wer aber hat in diesem Fall Interesse an diesem Wissen? Die Autoindustrie? Die Bundesregierung, die ihre Fahrzeug-flotte umrüsten will? Die Hacker, die das große Geld wittern?
Ihm ging es auch darum, so Regisseur Christian Theede, der ein Drehbuch von Hendrik Hölzemann verfilmte, „alle Figuren glaubhaft und emotional darzustellen – trotz des komplexen Themas und des komplexen Handlungsverlaufes.“ Gleichzeitig habe er bei den Figuren an dem bleiben wollen, was der Zuschauer kennt.