Für viele ist es die beste Castingshow, die es im deutschen Fernsehen gibt – auch wenn sie nicht unbedingt die Schlagzeilen bestimmt wie „Deutschland sucht den Superstar“ oder „The Voice of Germany“. Die Rede ist von „Dein Song“, einem Format, das seit nunmehr zehn Jahren montags bis donnerstags um 19.25 Uhr im KiKa läuft, dem Kinderkanal von ARD und ZDF. In der Jubiläumsstaffel tritt ab Montag auch ein Münchner Bub an – und eine große Hürde hat er schon genommen. Gegen mehrere hundert Bewerber konnte sich der zwölfjährige Peer durchsetzen. Er ist nun einer von 16 Kandidaten in der Castingshow, die den Nachwuchs-„Songwriter des Jahres“ sucht.
Allein ein Blick auf die Liste der Paten der jungen Teilnehmer zeigt, dass wir es bei „Dein Song“ mit einem klasse Format zu tun haben: Seit der ersten Staffel vor zehn Jahren haben etwa Peter Maffay, Tim Bendzko, Nena, Sarah Connor, Rolando Villazón, Wolfgang Niedecken und Till Brönner die jungen Kandidaten auf ihrem Weg zum eigenen Lied unterstützt. Denn das ist das Prinzip der Sendung: Nachwuchsmusiker komponieren mit Hilfe von Profis ihren eigenen Song und stellen sich nach insgesamt 16 Folgen in einer großen Live-Show dem Votum der Fernsehzuschauer.
Die Jubiläumsstaffel beginnt wie die vergangenen auch mit einem Casting. Auf Schloss Biebrich in Wiesbaden treten junge Künstler vor eine prominente Jury. Dieses Jahr besteht sie aus dem Sänger und Songwriter Laith Al-Deen, dem Musikproduzenten Martin Haas, Ole Specht, Frontmann der Gruppe Tonbandgerät, und Popsängerin Stefanie Heinzmann. Sie hören sich die Lieder der jungen Talente an, geben Ratschläge – und fällen schließlich erste Entscheidungen: Wer überzeugt, darf mit ins Komponisten-Camp nach Ibiza fahren. Die acht Besten bekommen dort die Chance, ihre eigenen Kompositionen unter professionellen Bedingungen und mit Unterstützung der Paten zu veredeln. Heuer sind unter anderen Wincent Weiss, Gil Ofarim und Matthias Schweighöfer mit Rat und Tat zur Stelle. Das große Ziel ihrer musikalischen Schützlinge: „Songwriter des Jahres“ zu werden.
Ob Peer dabei sein wird, zeigt sich in der Sendung, die am kommenden Donnerstag ausgestrahlt wird. Dass er es gegen all die anderen Bewerber überhaupt bis dahin geschafft hat, ist für ihn „schon mal ein kleiner Erfolg“, sagt der Bub, der mit seinen Eltern und seinen zwei älteren Schwestern in Pasing lebt und ein leidenschaftlicher Musiker und Hobby-Komponist ist. „Seit meinem vierten Lebensjahr spiele ich Klavier“, erzählt Peer im Gespräch mit unserer Zeitung.
Zum Komponieren kam er durch seinen Vater, der als Professer für Psychologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität lehrt. „Wir haben uns im Keller ein kleines Studio eingerichtet und nehmen mithilfe von Computern unsere eigenen Lieder auf“, sagt Peer, der in die siebte Klasse der Rudolf-Steiner-Schule in Schwabing geht. Für seinen Auftritt in der Sendung hat er eine Hip-Hop-Nummer vorbereitet. „Das ist die Musik, die ich selbst am liebsten höre“, verrät er lachend. „Ich hoffe, dass sie gut ankommt und ich es eine Runde weiter schaffe.“ Wir drücken ihm dafür jedenfalls fest die Daumen.