„tatort“-kritik

Ein irrer Film im Film im Film

von Redaktion

Keine Experimente mehr – diese Maxime hat die ARD kürzlich allen „Tatort“-Machern mitgegeben. Da war der jüngste Berliner Fall, der gestern lief, längst abgedreht und damit zu spät dran für die (sowieso etwas schräge) Experimente-Ansage. Gott sei Dank! Es wäre schade gewesen, hätten wir auf diesen ungewöhnlichen, verzwackten und vor allem: experimentierfreudigen Krimi von Erol Yesikaya (Buch) und Sebastian Marka (Regie) verzichten müssen.

Die beiden haben mit „Meta“ einen irren Film im Film im Film gedreht. Streckenweise fühlte man sich als Zuschauer wie im „falschen Film“, wusste nicht , was Fiktion und was (Film-)Wirklichkeit war. Aber genau dieses Spiel machte den Reiz aus.

Aufgeklärt werden musste der gewaltsame Tod einer minderjährigen Prostituierten. Die Ermittlungen führten Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) zu einer Filmproduktionsfirma und deren Werk „Meta“, das auf der Berlinale Premiere feierte. Und dann begann der Wahnsinn: Alles, was die Kommissare erlebten, recherchierten, rausfanden, diese krude, aber in sich konsistente Geschichte um Geheimdienste, Erpressungen, Verschwörungstheorien, spielte sich exakt so im Film ab. Den Zuschauern, den das alles eine Nummer zu spooky war, fanden in Kommissarin Rubin eine verbündete Zweiflerin. Alle anderen waren bei Kollege Karow gut aufgehoben, der sich wunderbar krank auf die Geschichte einließ und an ihr fast zugrunde ging – bis zu dem Moment am Schluss, als er entdeckte (oder hoffte…), dass vieles eben doch „nur“ Film war. Stefanie Thyssen

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