Sendeplatz und Verpackung sind neu, am Namen ändert sich nicht viel: „Spiegel TV“ statt „Spiegel TV Magazin“ heißt es von heute an immer montags um 23.25 Uhr auf RTL. „Wir haben an dem Konzept gearbeitet, am Kern der Sendung hat sich aber nichts geändert“, sagt Chefredakteur Steffen Haug. „Investigativ, nah an den Menschen, angstfrei und glaubwürdig – das wird weiter die Kernkompetenz in unseren Beiträgen bleiben.“ Statt 45 Minuten gibt es künftig eine 35-minütige Ausgabe.
Moderatorin bleibt Maria Gresz (51), die seit Anfang an dabei ist. Erst vor kurzem war die Sendung 30 Jahre alt geworden. Durch eine Neuordnung der Sendeplätze, die große Privatsender wie RTL für unabhängige Drittanbieter bereitstellen müssen, fiel der bisherige Termin am Sonntagabend weg. „Wir gehen davon aus, dass wir auch am Montag unseren Marktanteil halten können“, sagt Haug. In diesem Jahr liege er bislang bei den 14- bis 49-Jährigen im Schnitt bei 10,7 Prozent.
Das Magazin „Spiegel TV“ besteht aus drei Sendungselementen: „Deutschland hautnah“ sind Sozialreportagen mit berührenden Geschichten über Menschen, der „Spiegel-TV-Titel“ soll eine investigative Geschichte oder ein Feature sein. Und „Das bewegt Deutschland“ liefert Hintergründe zu einem aktuellen Thema, über das Deutschland spricht.
Gesendet wird aus dem Studio im Hamburger „Spiegel“-Haus. Studio- und Sendungsdesign seien ebenso neu wie der Vorspann. „Insgesamt ist unser Magazin nach dem Relaunch optisch moderner. Bildsprachlich bleiben unsere Beiträge dem Dokumentarischen, Direkten und Unverfälschten verpflichtet“, erklärt Haug.
Gestartet war die Sendung am 8. Mai 1988. Seitdem sind 1446 Sendungen mit insgesamt 57 243 Minuten ausgestrahlt worden. Gründungsvater ist Stefan Aust, der von 1988 bis 2008 mitmoderierte.
Nach dem erfolgreichen TV-Start gründete der Hamburger Spiegel-Verlag 1990 die hundertprozentige Tochterfirma Spiegel TV. Sie produziert für Sat.1 „Spiegel TV Reportage“ und für Sky Deutschland Programme zu Geschichte und Wissen, außerdem Auftragsproduktionen unter anderem für ARD und ZDF.
Aus einem Fünf-Mann-Büro 1988 entwickelte sich innerhalb von zehn Jahren eine Redaktion mit 170 festen Mitarbeitern. Ein Einschnitt kam im Jahr 2012, als es an Aufträgen mangelte. Damals mussten 40 Vollzeitstellen gestrichen werden. Aktuell verfügt die Redaktion über 127 Vollzeitstellen.