Fans von Borussia Dortmund mit Sky-Abo schauen gleich am 2. und 3. Spieltag in die Röhre. Sowohl die Partie in Hannover als auch das Heimspiel gegen Frankfurt überträgt der Bezahlsender nicht – sondern nur die Pay-TV-Sparte von Eurosport. Wer in der kommenden Saison alle Bundesligaspiele live sehen will – oder zumindest die Möglichkeit dazu haben möchte – braucht zwei Abos. Wie schon in der vergangenen Spielzeit beansprucht Eurosport ein großes Stück vom Bundesligakuchen für sich. Insgesamt haben sieben Sender TV-Rechte an der höchsten deutschen Fußballklasse. Da kann man schon mal durcheinanderkommen. Freitags- und Montagsspiele, Konferenzen und Zusammenfassungen: Wer zeigt eigentlich was? Ein Überblick.
Sky
Den Schwenk in den Regieraum mit blinkenden Bildschirmen und vielen Menschen davor gibt es mittlerweile fast vor jeder Werbung: Sky demonstriert gerne, wie viel Aufwand und Erfahrung in den Fußball-Liveübertragungen stecken. Man kann den Schwenk auch als Seitenhieb auf den Konkurrenten Eurosport verstehen. Noch immer zeigt Sky die meisten – nämlich 266 von 306 – Spiele live. Dazu gehören die in der Regel sechs Partien am Samstag – fünf davon laufen in der Konferenz, das Topspiel steigt um 18.30 Uhr. Außerdem zeigt der Bezahlsender die Sonntagsspiele um 15.30 und 18 Uhr. Den Rahmen der Übertragungen bilden Vor- und Nachberichte, Expertenrunden und Interviews. Obwohl Sky die Exklusivrolle verloren hat, ist das Abo nicht günstiger geworden. Seit Mai zahlen die Kunden sogar 2,50 Euro mehr im Monat. 39,99 Euro kostet das Bundesliga-Paket, für Neueinsteiger im ersten Jahr 19,99 Euro. Wer alles in HD-Qualität erleben will, muss noch mal zehn Euro drauflegen.
Eurosport
Nach zähen Verhandlungen und einem harten Rechtsstreit hatte der US-Konzern Discovery, dem Eurosport gehört, Sky mehrere Rechte abgerungen. 40 Bundesligaspiele laufen seit 2017 exklusiv bei Eurosport – allerdings ausschließlich per Live-Stream im Internet. Dazu gehören 30 Freitagsspiele und zehn Partien zu den Anstoßzeiten, die vor der vergangenen Saison neu eingeführt wurden: fünf am Sonntag um 13.30 Uhr und fünf am Montagabend um 20.30 Uhr. Wer sich den „Eurosport Player“ für 6,99 Euro im Monat oder 49,99 Euro im Jahr leistet, kann auch das Supercup-Finale zwischen Meister Bayern und Pokalsieger Frankfurt an diesem Sonntag sehen. Außerdem gibt es die vier Relegationsspiele zur Ersten und Zweiten Liga im Stream.
ARD & ZDF
Für die Entscheidungsspiele um Auf- oder Abstieg reicht aber auch das Free-TV – genauer gesagt das ZDF. Das Zweite zeigt außerdem drei Freitagsspiele live: das Eröffnungsspiel am 24. August zwischen Bayern und Hoffenheim, die letzte Partie der Hin- und die erste der Rückrunde. Ansonsten gibt es im frei empfangbaren TV nur Zusammenfassungen zu sehen – in der ARD-„Sportschau“ (18.30 Uhr) und dem ZDF-„Sportstudio“ (ab 21.45 Uhr) am Samstag. Berichte von den Sonntagsspielen strahlen die ARD und dritten Programme ab 21.15 Uhr aus.
DAZN
Clips mit Höhepunkten bekommen Kunden des Bezahl-Dienstes DAZN relativ flott geliefert. Der Internet-Sender zeigt bereits 40 Minuten nach Abpfiff aller Spiele Zusammenfassungen. Der junge Mitstreiter auf dem Rechtemarkt – dahinter steckt das britische Medienunternehmen Perform Group – ist seit August 2016 aktiv. Wer Spiele der englischen Premier League und der Champions League (siehe Kasten) sehen will, kommt an einem DAZN-Abo kaum vorbei. Es kostet 9,99 Euro im Monat.
Sport 1
Zum Sonntags-Frühstück um 9.30 Uhr läuft bei Sport 1 wie gewohnt „Bundesliga pur“ mit Höhepunkten. Um 13 Uhr – nach dem Experten-Stammtisch „Doppelpass“ – wird die Sendung wiederholt.
RTL Nitro
TV-Rechte an der Bundesliga hat auch der RTL-Ableger-Kanal Nitro. Das Programm, das sich ansonsten auf Kultserien wie „Knight Rider“ oder „CSI: Miami“ konzentriert, strahlt immer montags zwischen 22.15 Uhr und Mitternacht Zusammenschnitte aus. Das Fußballteam ist prominent aufgestellt: Moderatorin Laura Wontorra und Thomas Wagner erklären die Bundesliga auf RTL Nitro.