Als Fernsehpolizist „Toto“ war er für markige Sprüche bekannt, nun droht dem Bochumer Torsten Heim wegen politischer Aussagen dienstlicher Ärger. Es werde geprüft, ob der Polizist gegen das Mäßigungsgebot für Beamte verstoßen habe, sagte ein Sprecher der Bochumer Polizei am Donnerstag.
Anlass ist ein Video, das am vergangenen Sonntag bei Facebook veröffentlicht wurde und Heim bei einem Auftritt auf einem Truckerfest in Thüringen zeigt. In dem Video ist zu sehen, dass der Polizist unter anderem sagte: „Wir bauen Synagogen, wir bauen Minarette. Aber wer sich hier nicht benehmen kann, der hat auch kein Aufenthaltsrecht.“ Heim fuhr fort: „Es wird nicht gleich behandelt und das fällt den meisten Menschen ja auf.“ Er fühle sich „belogen und betrogen“. Weiter sagte er: „Gerade ich als Polizeibeamter, der sich 30 Jahre mit linken Zecken rumärgern muss, aber das ist halb so wild.“ Und weiter: „Aber wenn einer mal ein bisschen deutsch sagt, ist er rechtsradikal oder Rassist.“
Der „Rheinischen Post“ bestätigte Heim, dass er als Botschafter des „Vereins Kinderhospiz Mitteldeutschland“ die Veranstaltung besucht hatte. Seine Aussagen verteidigte er gegenüber der Zeitung. Die Bochumer Polizei will das Videomaterial nach eigenen Angaben „in Ruhe bewerten“. Noch sei unklar, ob die Aussagen möglicherweise aus dem Zusammenhang gerissen seien, so der Sprecher: „Wir wollen keine vorschnellen Schlüsse ziehen.“
Torsten Heim war mit seinem Kollegen Thomas Weinkauf jahrelang in Reality-TV-Formaten aufgetreten. Bekannt wurde Heim vor allem durch die Fernsehreihe „24 Stunden Toto & Harry – Die Zwei vom Polizeirevier“ ab 2001 auf den Sendern Sat.1 und Kabel eins. Nach dem Erfolg der Reihe kehrten Toto und Harry im Jahr 2014 auf den Bildschirm zurück. In der sechsteiligen Kabel 1-Dokumentation „Die Kultcops im Ausland“ begleiteten die Polizeibeamten ihre Kollegen in aller Welt.