Das Konzept ist so simpel, dass man sich wundert, warum es erst jetzt im deutschen Fernsehen gelandet ist. Prominente verkleiden sich, sodass man sie nicht erkennt, und singen auf einer Bühne. Alle anderen müssen raten, wer dahinter steckt. Wer ist der Astronaut, wer der Grashüpfer, wer der Engel? Obwohl die Zuschauer wie in klassischen Castingshows ihren Favoriten per Anruf in die nächste Runde wählen, geht es bei „The Masked Singer“ gar nicht so sehr ums Gewinnen, sondern vielmehr darum, das Geheimnis der eigenen Identität möglichst lange zu wahren.
In den USA war die Show ein großer Erfolg, auch Pro Sieben fährt Rekordquoten ein – die vierte Folge am vergangenen Donnerstag sahen mehr als drei Millionen Zuschauer, unter den Jüngeren zwischen 14 bis 49 hatte die Show einen Marktanteil gut 27 Prozent. Der Erfolg könnte auch daran liegen, dass Zuschauer sich nicht nur am Donnerstagabend den Kopf zerbrechen. Sie rätsele „24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche“, sagt Collien Ulmen-Fernandes, die mit Ruth Moschner und Max Giesinger zum ständigen Rateteam der Sendung gehört. Auch in den Sozialen Netzwerken wird eifrig geraten. Zu jedem Auftritt gibt es Hinweise auf den jeweiligen Sänger hinter der Maske, etwa in kurzen Einspielern.
Um das Geheimnis zu wahren, gelten bei Pro Sieben strenge Regeln. Auch hinter der Bühne müssen die Kandidaten maskiert bleiben und einheitliche „Don’t talk to me“-Pullis tragen. Lediglich acht Mitarbeiter wüssten, wer sich hinter den Masken verbirgt, heißt es vom Sender (wir berichteten). Ob die erste Staffel bis zum Finale am 1. August noch mehr Prominenz zu bieten hat, als die bisher „Enttarnten“ vermuten lassen? Da hilft nur Abwarten und Weiterrätseln. Seit gestern steht übrigens fest, dass Pro Sieben fürs kommende Jahr eine zweite Staffel plant. Kein Wunder – bei diesem Erfolg…