Käpt’n Flori versenkt den „Tatort“

von Redaktion

Mit über sieben Millionen Zuschauer erzielte Silbereisens „Traumschiff“-Premiere eine Traumquote

VON STEFANIE THYSSEN

„Ich gebe zu“, schrieb Florian Silbereisen auf Facebook kurz vor der Ausstrahlung seiner „Traumschiff“-Premiere, „bislang verlief der 2. Weihnachtsfeiertag bei mir immer wesentlich ruhiger und entspannter…“ Langsam steige dieses Jahr die Anspannung und die Aufregung, so der 38-Jährige. Nun, am Tag nach der Ausstrahlung, dürfte die Anspannung abgefallen sein – zugunsten heller Freude. Denn Silbereisen hat einen Traumstart für seinen Einstand auf dem „Traumschiff“ erwischt: Im Schnitt 7,49 Millionen schalteten die Folge ein, in der es nach Antigua ging – deutlich mehr als den parallel laufenden neuen München-„Tatort“ im Ersten, der auf schlappe 5,32 Millionen Zuschauer kam.

In den vergangenen Jahren hatten die Weihnachts-„Tatorte“ aus Frankfurt, Weimar, München und Köln quotenmäßig stets vor dem Kreuzfahrtmelodram gelegen. Was aber vor allem am schwächelnden „Traumschiff“ lag. Sascha Hehn als Chef auf der Kommandobrücke wollten 2018 nur 5,27 Millionen sehen, die bis dahin niedrigste Reichweite aller Zeiten. Silbereisen holte heuer einen Marktanteil von sehr starken 22,9 Prozent. Für den „Tatort“ waren beim Gesamtpublikum nur 16,3 Prozent drin.

Schlagerstar Silbereisen lockte übrigens viele junge Menschen vor die Bildschirme. 1,68 Millionen kamen aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, was den Tagessieg fürs ZDF bedeutete. 17 Prozent Marktanteil in dieser Altersklasse stellen laut dem Mediendienst DWDL zudem einen Rekord für das Format in der jüngeren Vergangenheit dar. Zum Vergleich: Der „Tatort“ mit Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec kam beim jungen Publikum lediglich auf 1,02 Millionen (10,2 Prozent Marktanteil). Die Folge „One Way Ticket“ musste sich bei den 14- bis 49-Jährigen damit nicht nur dem „Traumschiff“, sondern auch den Filmen auf Sat.1 („Vaiana“) und bei Pro Sieben („King Arthur: Legend of the Sword“) sowie dem Familienspecial von „Wer wird Millionär?“ bei RTL geschlagen geben. Beim BR dürften am Freitag also nicht die Korken geknallt haben. Anders beim ZDF in Mainz.

Bei Twitter hagelte es aber auch Spott für Käpt’n Flori. „Lieber Gott, lass es ,Switch Reloaded‘ wieder geben und mich Florrrian Silbereisen als Trrraumschiff-Kapitän verrrkörrrperrrn“, schrieb Michael Kessler, der für die Pro- Sieben-Show jahrelang auch Silbereisen parodierte. Und Autor Micky Beisenherz schrieb: „Joko Winterscheidt tritt als Bauchredner auf. Und Harald Schmidt muss zusehen. Als Sarah Lombardi beiden spontan den Arsch rettet. Wenn ich mir heute vor dem Schlafengehen Crack in die Shisha stopfe, werde ich weniger Absurdes träumen.“

Artikel 2 von 3