„ABBA Forever“ – der Titel der neuen Musikdokumentation, die heute um 22.05 Uhr bei Arte zu sehen ist, ist keinesfalls übertrieben. Denn wenn eine Band unsterblich ist, dann doch Agnetha, Björn, Benny und Annifrid, die vier Wunderschweden, die ihre Fans nun fast schon ein halbes Jahrhundert glücklich machen.
Die 51-Minuten-Doku des britischen Senders Channel 5 gehört zur jüngsten ABBA-Offensive mit einer „virtuellen“ Welttournee, die dieses Jahr nach einigen Verzögerungen nun endgültig starten soll. So viel vorab: Die brandneuen Songs „I still have Faith in You“ und „Don’t shut me down“, die bereits für 2018 angekündigt waren, sind auch in „ABBA Forever“ nicht zu hören. Sie entwickeln sich langsam zum Bernsteinzimmer der Popmusik. Dieses Jahr soll es aber so weit sein, wenn auch die Hologramm-Tournee beginnt, bei der das Quartett als digitale Avatare aus dem Jahr 1979 auf der Bühne zu sehen ist, quasi als ABBAtare. „Sie haben uns kräftig verjüngt. Es ist sehr seltsam, aber auch sehr lustig“, verrät Björn Ulvaeus.
In der Dokumentation gibt es trotzdem viel zu sehen und zu staunen – auch für Fans, die eigentlich schon alles über ihre Lieblingsband wissen. Agnetha, gereift, immer noch schön, erinnert sich daran, dass ihre Trennung von Björn 1978 längst nicht so harmonisch ablief, wie es damals verkauft wurde. Björn blickt zurück auf die Karrierekrise nach dem Grand-Prix-Sieg 1974 mit „Waterloo“. Abgestempelt als ESC-Eintagsfliege, gelang den Schweden eineinhalb Jahre kein Hit, bis zum endgültigen Durchbruch mit „Mamma Mia“: „Die Briten haben sich damals gedacht: ABBA gibt es immer noch? Die sollten doch längst tot sein.“
Besonders beeindruckend: Toningenieur Michael B. Tretow, der Hexer am Mischpult, erklärt, wie der magische ABBA-Sound entstanden ist. Als Beleg gibt’s Ausschnitte aus lange nicht mehr gesehenen Videos, die zeigen, wie sensationell gut selbst unbekanntere Titel wie „If it wasn’t for the Nights“ oder „The Day before you came“ bis heute klingen.
Einziger Wermutstropfen der Doku sind die hanebüchenen deutschen Untertitel, die zu den Songs eingeblendet werden. „Klingel klingel, warum rufst Du nicht an?“ oder „Schau nur hin, wie alle auf die Tanzkönigin abfahren“. Wobei: Mit der Musik von ABBA klingt selbst „Klingel klingel“ noch klasse.
„ABBA Forever“
ist bis 9. März auf arte.tv in der Mediathek zu sehen.