Krise Royal

von Redaktion

ZDF-Doku „Ärger im Buckingham Palace“ über die Zukunft des britischen Königshauses

VON ASTRID KISTNER UND RUDOLF OGIERMANN

Erst baute Prinz Philip einen Unfall, dann stolperte Prinz Andrew über einen Sexskandal, und zuletzt haben auch noch Prinz Harry und Herzogin Meghan mit dem „Megxit“ das britische Königshaus erschüttert – das Jahr 2019 war ein Schreckensjahr für die Familie von Queen Elizabeth II. Experten fragen sich schon, ob die Monarchie diese „Katastrophen“-Serie überleben wird. In In Ulrike Grunewalds Dokumentation „Ärger im Buckingham Palace – Die Queen und die liebe Familie“, zu sehen heute um 20.15 Uhr, beleuchtet das ZDF die aktuelle Lage hinter den Palastmauern.

Dass Königin Elizabeth – seit 1952 im Amt – Ärger mit ihrer Familie gewohnt ist, wissen nicht nur Fans der Netflix-Serie „The Crown“. Nach den Skandalen der Neunzigerjahre, allen voran die schmutzige Scheidung von Thronfolger Prinz Charles und Lady Di und ihrem tragischen Tod am 31. August 1997 war es vorübergehend ruhiger um die Windsors geworden. Die Royals machten Dienst nach Vorschrift, es gab zwei (Traum-)Hochzeiten, Kinder wurden geboren.

Doch dann das – Anfang vergangenen Jahres sorgte Prinz Philip, Ehemann der Monarchin, mit einem Autounfall für Wirbel, bei dem der heute 98-Jährige am Steuer saß. Beim Zusammenstoß mit einem anderen Wagen wurden dessen Insassen verletzt. Das eigensinnige Familienoberhaupt entschuldigte sich nach langen Diskussionen und gab seinen Führerschein ab.

Wesentlich schlimmer aber war der Ärger um Prinz Andrew, den jüngeren Bruder von Prinz Charles. Eine Zeugin im Prozess gegen den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein behauptet, sie habe als Minderjährige Sex mit Andrew gehabt. Ein Interview, in dem der Prinz alles erklären wollte, wurde zum PR-Desaster, die Queen musste ihn von seinen königlichen Pflichten entbinden.

Parallel dazu kriselte es zwischen den Paaren William und Kate sowie Harry und Meghan. Vorläufiger Höhepunkt war im Oktober eine Fernsehdokumentation, in der Prinz Harry die Entfremdung der beiden Brüder einräumte und Meghan sich über die britische Presse beklagte, der sie Rassismus vorwarf.

Anfang dieses Jahres sorgte das Ehepaar, das ursprünglich mal als Hoffnungsträger der britischen Monarchie galt, dann für das royale Erdbeben schlechthin – Harry und Meghan gaben bekannt, als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zurückzutreten, wenige Tage später entzog der Palast beiden die Anrede „Königliche Hoheit“. Seitdem beschäftigt die Frage nach der Zukunft des Königshauses die Öffentlichkeit.

In der ZDF-Dokumentation spekulieren Historiker und Adelsexperten, ob der 71-jährige Prinz Charles den Karren aus dem Dreck ziehen kann. Der ewige Thronfolger plant demnach, den Apparat zu verschlanken. Nur noch wenige Mitglieder der Familie sollen als zentrale Repräsentanten auftreten, auf diese Weise soll das Risiko weiterer Blamagen minimiert werden.

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