Eine Preußin aus München

von Redaktion

Schauspielerin Vanessa Eckart ist ab heute die Neue bei den „Rosenheim-Cops“ im ZDF

VON RUDOLF OGIERMANN

Das Erste, was an Vanessa Eckart auffällt, ist ihr Lächeln – freundlich, aber auch irgendwie geheimnisvoll. Kann sein, dass das mit Dieter Fischer zu tun hat, jenem grundsympathischen „Rosenheim-Cop“ Anton Stadler, an dessen Seite die 33-Jährige in ihrer Rolle als Eva Winter ab heute immer dienstags um 19.25 Uhr im ZDF ermittelt. Der hat – Running Gag dieser Folge mit dem programmatischen Titel „Ihr erster Fall“ (siehe Kasten) – sein Smartphone daheim vergessen und versucht diesen Umstand vor seiner neuen Kollegin zu verheimlichen. Was die jedoch schnell durchschaut.

Kein Aufeinanderprallen unterschiedlicher Charaktere also in dieser sowieso eher lieblichen Krimireihe aus dem Chiemgau, allenfalls die obligatorischen Scherze über die Herkunft der Neuen – Bielefeld. Dabei ist Eckart gebürtige Münchnerin, wenn auch mit norddeutschen Wurzeln. Traut sich den bairischen Dialekt aber durchaus zu, „mit einem Dialektcoach und meinem Ehrgeiz würde das sicher ganz gut klappen“, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung versichert. Da bei den „Rosenheim-Cops“ aber immer gern der Gegensatz zwischen Süd und Nord thematisiert wird, ist Eckart hier die Preußin, der der einheimische Kollege unübersehbar den Hof macht.

Dass die beiden auch harmoniert haben, wenn die Kamera gerade nicht lief, gibt Eckart gerne zu: „Dieter ist ein wunderbarer, sehr lustiger Kollege. Man muss ihn einfach gern haben.“ Keine grauen Wolken in Sicht also am weiß-blauen Himmel über Oberbayern? „Klar, eckt sie auch mal an, sie ist ja auch nur ein Mensch“, sagt die Schauspielerin über ihre Figur, „aber ein dunkles Geheimnis hat Eva Winter nicht“. Da gab es schon andere Rollen in der noch jungen Karriere Vanessa Eckarts, die in diversen Kurzspielfilmen auf sich aufmerksam machte, beispielsweise in „Abbruch“ von Natascha Zink über eine junge Frau, die ungewollt schwanger wird, oder als Geliebte eines verheirateten Mannes in „Nur zurück“ von Daniel Holzberg.

Auch in der Münchner Theaterlandschaft, genauer gesagt am Metropoltheater, machte sich Vanessa Eckart in den vergangenen Jahren bereits einen Namen, unter anderem in „Die letzte Karawanserei“ und in „Alice“. Für ihre Leistung in „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ unter der Regie von Gil Mehmert gab es sogar eine Auszeichnung, den Monica- Bleibtreu-Preis. Am Theater gefalle ihr „die Unmittelbarkeit und der direkte Draht zum Publikum“, sagt Eckart, die andererseits das Naturalistische schätzt, das der Film bietet – „die Möglichkeit, ganz leise und ganz zurückgenommen spielen zu können, da die Kamera nah dran ist und alles einfängt“.

So wie in den „Rosenheim-Cops“, in denen Eckart übrigens vor zwei Jahren bereits in einer Episodenrolle zu sehen war. Und nun also als Kommissarin, was die talentierte Münchnerin schlagartig einem großen Fernsehpublikum bekannt machen dürfte – nicht nur, weil sie ihren ersten Fall natürlich mit Bravour löst. So darf es erst einmal weitergehen. Und dann? Pläne? Träume? „Immer“, sagt Vanessa Eckart und lächelt geheimnisvoll.

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