Seine schönsten Momente

von Redaktion

„Dahoam is dahoam“ verabschiedet sich heute berührend von Ferdinand Schmidt-Modrow

VON ASTRID KISTNER

Seine roten Sneaker, die abgewetzten Boxhandschuhe, ja sogar die Lieblingsschokolade hat Pfarrer Simon Brandl zurückgelassen. „Er hat gesagt, er macht eine lange Reise – an einen Ort, wo er mehr gebraucht wird als hier“, sagt Sarah, die in der aktuellen Folge von „Dahoam is dahoam“ ihren Bruder und WG-Mitbewohner endgültig verabschieden muss. Die Schauspieler der BR-Serie sagen Servus zu ihrem Pfarrer und erinnern sich damit liebevoll an den Münchner Kollegen Ferdinand Schmidt-Modrow, der im Alter von nur 34 Jahren im Januar an einem Speiseröhrenriss gestorben ist (wir berichteten). Mit ihm verlässt heute um 19.30 Uhr eine der Lieblingsfiguren „Dahoam is dahoam“. Der Titel der Episode, die unter die Haut geht, ist passend gewählt: „Nix is mehr, wia’s war“.

Aber wie entlässt man jemanden aus einer Serie, von dem man sich nicht einmal im echten Leben verabschieden konnte? Die Autoren haben den richtigen Weg gewählt und lassen auch die Bewohner Lansings mit genau dieser Mischung aus Zweifel, Trauer und Zuversicht zurück. „Ich hätt’ ihm gern noch Danke gesagt“, seufzt Moni Vogel (Christine Reimer), als sie vom plötzlichen Aufbruch des Pfarrers erfährt. „Sein großes Herz wird uns fehlen.“ Simons Schwester Sarah (Sophie Reiml), sein Mitbewohner Flori (Tommy Schwimmer), Onkel Michael (Gerd Lohmeyer) und seine Herzensfreundin Josy (Mira Mazumdar) – sie alle erinnern sich in dieser berührenden Folge an die schönsten Momente mit „ihrem Simon“ und finden die richtigen Worte für den Verlust. Worte, das spürt man beim Zuschauen, die in ihrer Herzlichkeit ebenso auf Ferdinand Schmidt-Modrow zutreffen. „Wenn er hier hereinkam, dann ging die Sonne auf“, sind sich die Gäste im Brunnerwirt einig.

Allweil sei er für seine Gemeinde da gewesen, heißt es in der Serie, und auch jetzt lasse er sie nicht im Stich. „Der Simon hat sich gekümmert – wir müssen nur ein bisschen mehr Vertrauen haben“, sagt sein Onkel. Und tatsächlich muss die Sonntagsmesse nicht ausfallen. Pfarrer Vinzenz Kurz (gespielt von Hans Stadlbauer) kehrt – von Simon gebeten – aus dem Ruhestand zurück. Der pensionierte Geistliche ist genau das, was Lansings Bewohner und die Fans der Serie jetzt brauchen: ein bekanntes Gesicht. Der traurige Abschied wird mit einem freudigen Wiedersehen gemildert. Pfarrer Brandl aber ist genauso wie Ferdinand Schmidt-Modrow unvergessen. Sein Porträt hat einen Ehrenplatz an der Wand im Brunnerwirt und in den Herzen seiner Fans.

Artikel 2 von 2