Die vergangenen Wochen waren hart für „Sturm der Liebe“-Fans. Sie bekamen zwar „ein paar der schönsten Folgen“ gezeigt – aber eben alte, aus Staffel neun. Der Grund für die Wiederholungen? Corona! Aufgrund der Pandemie durfte nicht gedreht werden, ein Engpass trat auf, alte Folgen mussten her – doch ab heute werden wieder neue Geschichten ausgestrahlt, mit dem Traumpaar Franzi Krummbiegl (gespielt von Léa Wegmann) und Tim Saalfeld (Florian Frowein) in den Hauptrollen. Gedreht wurde seit Ende April aber natürlich noch unter strengen Corona-Bedingungen. Und das heißt zum Beispiel für die Protagonisten: Küssen verboten!
„Berührungen, Umarmungen und Küsse wurden rausgeschrieben und sind in den einzelnen Szenen tabu“, erklärt Stefanie Oestreich, die als Dramaturgin der ARDSerie tätig ist. „Wir lösen das über starke Worte und intensive Blicke.“ Am Set führt dann Carsten Meyer-Grohbrügge die Regie. „Eine Beziehungsgeschichte auf Abstand zu drehen, ist eine spannende Herausforderung“, sagt er. „Wir arbeiten dabei viel mit optischen Tricks wie Teleobjektiven, sodass es für den Zuschauer später näher aussieht, als es in Wirklichkeit war.“ Die Emotionen dürften schließlich nicht auf der Strecke bleiben.
Auch auf andere Bereiche wirkt Corona noch nach. Schminken müssen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler zum Beispiel selbst. Nach Anleitung einer Maskenbildnerin – aber die direkte Nähe zu ihr wäre zu groß, da können Abstand und Hygienevorschriften nicht eingehalten werden. Für Julia Grimpe, die die Rolle der Linda Baumgartner verkörpert, durchaus eine Herausforderung. „Am Anfang habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie das funktionieren soll“, sagt sie. Aber sie sei überrascht, wie gut es am Ende doch laufe. Sie sehe halt „nicht ganz so perfekt“ aus, befürchtet sie. Ihren Kollegen Dieter Bach erinnert das Prozedere an frühere Zeiten: „Wir kümmern uns selbst um Haare und Make-up. Zum Glück kann ich das noch aus meiner Zeit am Theater.“ Schwieriger seien für ihn die Proben mit Masken, wenn man die Mimik seines Schauspielkollegen nur erahnen könne. „Erst beim Dreh sehe ich dann, wie der andere die Szene eigentlich spielt.“ Die Zuschauer sehen die Masken natürlich auch nicht. Nach den Proben, wenn die Kamera „richtig“ läuft, werden sie abgenommen.
Und was sagt Sepp Schauer, immerhin Star der ersten Stunde in „Sturm der Liebe“? Bei ihm steht die Freude im Vordergrund, überhaupt wieder drehen zu dürfen. „Durch die Sicherheitsvorkehrungen, an die wir uns alle sehr gewissenhaft halten, hat sich vieles in der täglichen Arbeit verändert“, meint er. „Das ist natürlich ungewohnt, aber zum Glück geht der Spaß an der Arbeit nicht verloren.“
Bleibt die Frage, was in den neuen Folgen alles so passiert? Es geht – die Serie bleibt sich auch in der Zeit nach Corona treu – Schlag auf Schlag. Steffen erfährt zum Beispiel, dass Dirk gerne eine Reittherapie auf dem Gestüt machen würde. Als er Tim dafür um Erlaubnis fragt, geraten die beiden in einen heftigen Streit. Werner sorgt sich derweil um Robert, denn der macht die Nacht durch und ist am nächsten Morgen nicht aus dem Bett zu kriegen. Und dann ist da noch Bela, der es mit seiner Diät übertreibt und so heftig hungert, dass er am Ende einen Schwächeanfall erleidet… Wenn Sie mit all diesen Namen (noch) nichts anfangen können – macht nichts, einfach einschalten. Man kommt immer rein in die Geschichten aus dem Fürstenhof, die montags bis freitags um 15.10 Uhr ausgestrahlt werden und immer noch Millionen Zuschauer erreichen.
Im Lauf der Staffel wird es übrigens noch drei Neuzugänge geben: Julia Gruber, Barbro Viefhaus und Stephan Käfer stoßen zum Cast. Und ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten ist ebenfalls geplant: Natalie Alison. Fast vier Jahre lang spielte sie die Rolle der berechnenden Rosalie Engel. Nach zahlreichen Stippvisiten kehrt die gebürtige Wienerin in Folge 3429 (voraussichtlicher Sendetermin ist der 14. August) zu „Sturm der Liebe“ zurück. André Konopka (Joachim Lätsch) traue seinen Augen kaum, als sie vor ihm stehe, heißt es in der Ankündigung der ARD. Und weiter: „Skeptisch vermutet er sofort einen intriganten Plan dahinter. Denn Rosalie hat in der Vergangenheit schon so manchem Fürstenhof-Bewohner das Leben schwer gemacht.“ Doch davon will sie gar nichts mehr wissen…
„Es ist ein großartiges Gefühl, nach fünf Jahren wieder zurückzukehren“, sagt Alison. „Ich wurde vom gesamten Team so herzlich aufgenommen, und es kommt mir vor, als ob ich nie weg gewesen wäre.“ Sie freue sich sehr auf die Zeit und abwechslungsreiche Geschichten. STEFANIE THYSSEN