Mütter drehen einen Sexfilm

von Redaktion

Zweiteilige Doku über fünf Frauen, die ihre Kinder ohne Clips aus dem Netz aufklären wollen

VON ASTRID KISTNER

Fünf Mütter, ein Gedanke – was um Himmels willen macht es mit meinem Kind, wenn es im Internet auf Pornografie stößt oder unfreiwillig im Klassenchat damit konfrontiert wird? Wie lässt sich der Nachwuchs in Zeiten unbegrenzter Freizügigkeit behutsam an die eigene Sexualität heranführen? Der Münchner Privatsender Sat.1 liefert eine ungewöhnliche Antwort und macht daraus eine zweiteilige Reportage. „Mütter machen Porno“, zu sehen am 22. und 29. Juli, jeweils um 20.15 Uhr, ist der Versuch von fünf Frauen, Jugendliche mit einem Film aufzuklären, der den Geschlechtsakt ohne Gewalt oder frauenverachtende Handlungen zeigt.

Dafür steigen Mirjam, Karina, Jasmine, Britta und Bianca – fünf ganz normale Mütter mit Kindern im Alter zwischen acht und 18 Jahren – zeitweise selbst ins Pornogeschäft ein. Und natürlich kommt das an sich ehrenwerte Unterfangen nicht ohne Voyeurismus aus. Denn vor der Produktion wartet die Recherche auf Pornomessen und beim Sexfilmdreh. Wo die Geschlechtsteile nicht aufs Bild dürfen, fängt die Kamera die angewiderten Gesichter der Mütter ein. „Ich habe eigentlich immer gedacht, dass ich schon alles gesehen habe“, sagt die 48-jährige Mirjam. Weit gefehlt. Im Netz ist Unappetitliches nur einen Mausklick entfernt. Jugendschutz? Fehlanzeige!

Aber ist ein ästhetischer Sexfilm das richtige Mittel, um dem Nachwuchs durch die sexuelle Selbstfindung zu helfen? „Ich glaube nicht“, sagt die Münchner Sexualtherapeutin Heike Melzer unserer Zeitung.

Artikel 2 von 3