Normalerweise geht sie vor der Kamera im „Tatort“ auf Gaunerjagd, jetzt geht sie für ein TV-Format ins Museum: Ulrike Folkerts besucht in der aktuellen Ausgabe der Reihe „Museums-Check“, die 3sat an diesem Sonntag um 18.30 Uhr ausstrahlt, gemeinsam mit Moderator Markus Brock ihre Heimat Kassel. Dort begutachten die beiden Schloss Wilhelmshöhe mit seinen Kunstsammlungen.
Der „Museums-Check“ ist eine sehenswerte Reihe für kulturbeflissene Zuschauer. TV-Journalist Markus Brock nimmt darin mit bekannten Persönlichkeiten Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter die Lupe – und das seit nunmehr zehn Jahren. Sechsmal im Jahr flaniert der Schwabe in prominenter Begleitung durch Ausstellungsräume. Er stellt die Sammlungen vor, die Gebäude und ihre Historie – ohne übertriebene Ehrfurcht, denn schließlich soll die Sendung „Menschen die Schwellenangst nehmen“, sagt Brock.
Der Stuttgarter selbst steht eher auf moderne Kunst als auf Rubens oder Rembrandt: „Das 20. Jahrhundert und die Gegenwartskunst liegen mir näher als die Alten Meister.“ Noch heute schwärmt Brock von einem Besuch im Museum der Moderne in Salzburg, wo lauter Gewürzgurken ausgestellt waren, jede auf einem eigenen Podest stehend. Und wie sieht das ideale Museum in den Augen des professionellen Testers aus? „Es müsste erstens freien Eintritt haben, zweitens so attraktiv sein, dass es alle anspricht, und dadurch drittens in der Lage sein, seine integrative Wirkung noch besser zu entfalten.“
Die Reihe begann 2010 mit einem Besuch im Jüdischen Museum Berlin. Seit damals habe sich viel getan, sagt Brock: „Auffällig ist, dass sich die Haltung der Museumsleute geändert hat. Da ist eine neue Generation dran – übrigens auch deutlich mehr Frauen.“ Die Kunstexperten geben Anekdoten zum Besten, statt nur über Künstlerbiografien und allegorische Bedeutungen zu referieren. Brock selbst hat auch eine Anekdote parat: In einer Folge sollte Lisa Fitz ihn im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg begleiten, die Kabarettistin musste aber kurz vorher absagen, weil sie hohes Fieber hatte. „Schließlich haben wir recherchiert, wer in der Nähe ist, vielleicht im Hotelzimmer rumsitzt und erst abends irgendwo auftreten muss. Ich habe gesehen, dass Wladimir Kaminer rund um Nürnberg auf Lesereise war. Wir haben ihn ausfindig gemacht, angefragt – und er kam!“, erzählt Brock. Der Autor mit russischen Wurzeln sei ein großartiger Gast gewesen.