Schluss mit „Schwarzach 23“

von Redaktion

Maximilian Brückner über seine Gründe, nicht weiter als ZDF-Kommissar zu ermitteln

VON STEFANIE THYSSEN

Nein, das ist nicht seins. Über Jahre hinweg ein und dieselbe Rolle zu spielen, sie zu „leben“, mit ihr so verbunden zu sein, dass vor allem bei manchen Zuschauern die Grenzen zwischen Darsteller und Figur verschmelzen. Maximilian Brückner tickt anders. 2006 zum Beispiel, da war er jüngster „Tatort“-Kommissar in der ARD-Krimifamilie. Nach nur sieben Folgen und Querelen mit dem zuständigen Saarländischen Rundfunk war es wieder vorber. „Es passte einfach nicht mehr“, hieß es damals von Brückner, der, privat sehr beständig, mit der ganzen Familie auf einem Mehrgenerationen-Hof im Chiemgau lebt. Und dann sei es eben besser, sich zu verabschieden.“

Genauso macht er es jetzt wieder. Ohne Querelen zwar, aber mit der klaren Haltung und dem Anspruch, immer wieder Neues auszuprobieren. Nach diesmal sogar nur vier Folgen macht Brückner Schluss mit der ZDF-Krimireihe „Schwarzach 23“. Nächste Woche Montag, am 31. August, löst er seinen letzten Fall als Kommissar Franz Germinger junior. „Es war eine super Produktion“, erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Er hoffe, dass er bald wieder mit dem einen oder anderen Kollegen oder der einen oder anderen Kollegin, wie er betont spielen werde. Aber: „Ich interessiere mich halt immer wieder für neue Sachen und Projekte, die ich machen möchte, und alles lässt sich nicht miteinander verbinden.“

Fürs (qualitativ insgesamt eher durchwachsene) Finale mit dem Titel „Schwarzach 23 – Und das mörderische Ich“ haben sich die Macher (Buch: Christian Jeltsch, Regie: Matthias Tiefenbacher) immerhin eine besondere Geschichte ausgedacht: Maximilian Brückner ist in einer Doppelrolle zu sehen – als Guter (Ermittler) und Böser (Killer) in einer Person.

War das für ihn denn auch der besondere Reiz an diesem Film? „Es war vielmehr eine zeitliche Herausforderung, da ich direkt nach dem Abschlussfest einer anderen Produktion für ,Schwarzach 23‘ vor der Kamera stand“, erzählt der 41-Jährige lachend. „Aber das war schon alles gut so, wie es gelaufen ist. Ich musste halt mehr aus dem Bauchgefühl heraus spielen.“ Für einen Schauspieler sei so eine Doppelrolle immer „ein Fest“.

Auch ohne eine Fortsetzung von „Schwarzach 23“ wird Maximilian Brückner nicht langweilig werden. In der Wiesn-Serie „Oktoberfest 1900“, die Mitte September im Ersten ausgestrahlt wird, ist er als Großbrauer Anatol Stifter zu sehen. Eine Rolle, die ihm besonders viel Spaß gemacht hat. „Das ist eine ganz andere Figur – so etwas habe ich noch nie gespielt“, erzählt er. Die Serie sei ein historischer Thriller mit „wahnsinniger visueller Kraft“.

Und dann ist da ja auch noch „Hindafing“, die Serie, die zwei Staffeln lang im Bayerischen Rundfunk lief und zuletzt für Schlagzeilen sorgte. Einige Inhalte waren manchem Rundfunkrat zu heftig (wir berichteten). Brückner spielt in der mehrfach ausgezeichneten Produktion einen korrupten, koksenden, kleinbürgerlichen Politiker. Ob eine dritte Staffel gedreht wird, steht noch in den Sternen. Brückner hat zumindest auf die „Skandal“-Geschichte keine große Lust mehr. „Dazu wurde schon so viel geschrieben und gesprochen, da muss ich mich jetzt nicht auch noch äußern“, sagt er. Dann warten wir lieber ab, was als Nächstes kommt. Stillstand ist ja nicht die Sache von Maximilian Brückner.

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