50 ist das neue 30

von Redaktion

Dominic Raacke trommelte für die Fortsetzung der Kultserie die Kollegen von einst zusammen

VON STEFANIE THYSSEN

Rund 25 Jahre liegt es zurück, dass im ZDF eine Serie lief über sechs Münchner um die 30, die das Lebensgefühl dieser Generation so wunderbar traf wie kaum eine Fernsehproduktion danach. Wer „Um die 30“, so der Titel, damals gesehen hat, wird sich erinnern an die Hauptfiguren Tina, Frank, Carlo, Carola, Sabrina und Olaf, die von Natalia Wörner (heute 52), Dominic Raacke (61), Jürgen Tarrach (59), Susanne Schäfer (57), Catherine Flemming (53) und Bruno Eyron (55) ganz zauberhaft gespielt wurden. Das Schöne: Es gibt bald ein Wiedersehen mit den Charakteren von damals: In diesen Tagen stehen die sechs TV-Stars erneut gemeinsam in München vor der Kamera. Gedreht wird noch bis Ende des Monats: „Um die 50“.

Antreiber dieser „Reunion“ war Dominic Raacke. Zusammen mit Ralf Huettner, der seinerzeit schon „Um die 30“ inszenierte und auch jetzt wieder als Regisseur mit an Bord ist, hat er das Drehbuch für den Film geschrieben, der im kommenden Jahr im ZDF ausgestrahlt werden soll. „Wir beide hatten uns schon damals, als wir die Serie drehten, in den Kopf gesetzt: Wir machen das jetzt alle zehn Jahre“, erzählt Raacke im Gespräch mit unserer Zeitung. Also „Um die 40“, „Um die 50“, „Um die 60“ – „bis wir alle tot umfallen“.

Doch weil die Mühlen im (öffentlich-rechtlichen) Fernsehen langsam mahlen und die Verantwortlichen beim ZDF die Idee nicht so grandios fanden wie deren Erfinder, wurde erst jetzt was draus. „Ich empfinde das als großes Geschenk, dass es nun geklappt hat“, so Raacke. „Und es macht einen Heidenspaß. Wir wohnen alle im selben Hotel, da geht es rund von morgens bis abends.“ Das habe natürlich auch mit Corona zu tun („Wir leben in einer Art Quarantäne“). „Aber es ist auch so, weil wir uns alle sehr mögen und uns gut verstehen.“

Und was ist anders als vor 25 Jahren? „Nichts ist anders!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Alles sei wie immer. Raacke, der nach vielen Jahren in München inzwischen in Berlin lebt, lacht. „Der Huettner ist zappelig wie eh und je und scheucht uns hin und her. Jürgen Tarrach stöhnt immer, weil ihm alles zu anstrengend ist. Bruno ist immer busy und telefoniert neben dem Drehen… Jeder ist sich auf seine Art treu geblieben. Das ist das Schöne. Wir haben uns nicht verändert, sind nur älter geworden.“ Ausgangspunkt des Films ist Carolas (Susanne Schäfer) Geburtstag. Sie will ihn feiern und die Freundesclique von einst zusammentrommeln.

Welches der drei Paare noch zusammen ist, ob die sechs überhaupt weiterhin befreundet sind, wer sich vielleicht getrennt hat, wer nach all den Jahren nach wie vor glücklich ist – viel verraten will Dominic Raacke nicht. Es werde auf jeden Fall um die großen Themen gehen: Freundschaft, Familie, Liebe, Leid. „So wie im richtigen Leben“, sagt Raacke.

Klingt auf jeden Fall vielversprechend. Und könnte doch eigentlich auch wieder eine Serie werden, oder? „Wir hätten aus dem Stoff gerne gleich eine draus gemacht“, so Raacke. „Aber jetzt drehen wir den Film mal zu Ende, und dann schauen wir weiter.“

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