Die Mädels sind zurück. Oder besser – die Ladys. Denn in der neuen Staffel von „Servus Baby“ müssen sich die vier Münchner Freundinnen Eve (Teresa Rizos), Tati (Xenia Tiling), Mel (Genija Rykova) und Lou (Josephine Ehlert) noch mehr dem Erwachsenenleben stellen. Die vier neuen Folgen laufen am Dienstag ab 20.15 Uhr im BR Fernsehen, ab 10. September werden sie einzeln wiederholt – jeweils donnerstags um 22.45 Uhr. Wir sprachen mit den vier Schauspielerinnen.
Die Erwartungen waren hoch. Hatten Sie Sorge, dass es schiefgehen könnte mit einer Fortsetzung?
Xenia Tiling: Auf jeden Fall waren wir sehr aufgeregt, als wir die Drehbücher gelesen haben, weil wir gespannt waren, wie es weitergeht mit unseren Figuren. Die erste Staffel war schon extrem lustig, da war die Erwartung, dass es jetzt noch lustiger werden müsste. Jetzt ist es etwas ganz anderes geworden – und ich finde, es ist wunderschön geworden.
Letztlich erzählt die Serie von dem Dilemma der Mittdreißiger. Sie haben viele Möglichkeiten – wie soll man sich da entscheiden?
Genija Rykova: Diesen Gedanken lassen wir ja gar nicht mehr zu, nicht wahr?
Tun wir vielleicht emanzipierter als wir sind?
Rykova: Ich frage mich immer, was heute „Emanzipation“. Ich sehe mich als emanzipierte Frau und bewege mich in Kreisen emanzipierter Frauen und Männer. Aber ich tue mich so schwer, eine Definition von Emanzipation zu finden. Können wir uns zum Beispiel nicht wahnsinnig emanzipiert fühlen, während wir unseren Männern zurechtgemacht was Schönes kochen – einfach nur weil wir Lust drauf haben? Tiling: Und es gibt doch auch einfach Unterschiede. Es gibt Männer und es gibt Frauen. Und es gibt Sachen, die wir einfach besser können. Wir sind beispielsweise prädestiniert dazu, es zu Hause schön zu machen. Teresa Rizos: Das muss nicht immer so sein. Tiling: Natürlich muss es nicht immer so sein, aber ich finde, beim Gros der Frauen ist es schon so – und warum soll man sich dagegen wehren, nur weil das irgendeinem Bild von selbstständigen Frauen nicht entspricht? Auf der einen Seite soll man supertaff und unabhängig sein, auf der anderen Seite kommt dann doch immer die Frage: „Und wann bekommst du Kinder?“ Josephine Ehlert: Ich bin ja die Einzige von uns, die schon Mama ist. Und natürlich bin ich dem permanent ausgesetzt, was sich durch die Entscheidung, Mutter zu werden, die definitiv die beste meines Lebens war, verändert hat. Klar gibt es viele Sachen, die ich jetzt erst mal nicht mehr machen kann. Aber so ist es mit allem im Leben: Man muss lernen, dass jede Entscheidung für etwas vieles andere ausschließt.
Jede Figur in der Serie lebt ein mögliches Lebensmodell.
Rizos: Und ich hoffe, sie macht deutlich, dass dieser Wunsch, Kinder, den perfekten Partner, ein Haus und so weiter zu haben, dass das gar nicht das Entscheidende ist. Vielleicht wollen das viele wirklich – bei vielen ist es aber auch die Kompensation für eine innere Leere.
Das heißt, das, was in „Servus Baby“ abgebildet wird, ist sehr nah an der Realität?
Rykova: Genau. Weil wir so oft mit „Sex and the City“ verglichen werden – ich hab’ das Gefühl, da geht’s um Frauen, die sind so unerreichbar, so weit weg, so perfekt. Wir sind eine bodenständigere, im positiven Sinne unperfekte Frauenserie, wenn man das so nennen darf. Das ist jetzt nicht so eine Frauenserie nach dem Motto „Männer sind alle scheiße und wir trinken jetzt erst mal Prosecco“, sondern man beobachtet von außen, wie Männer und Frauen einfach nur versuchen, zusammenzukommen und glücklich zu sein am Ende.
Das Gespräch führte Katja Kraft.