Geschenkt

von Redaktion

Verlegerwitwe Friede Springer überlässt Mathias Döpfner ihr Aktienpaket

VON SVEN GÖSMANN

Friede Springer, Großaktionärin des Medienkonzerns Axel Springer, schenkt einen großen Teil ihrer Anteile am Unternehmen („Bild“, „Welt“) dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner und überträgt ihm darüber hinaus die Stimmrechte an ihrem verbleibenden Aktienpaket. Er kauft rund 4,1 Prozent der Aktien der 78-Jährigen, zusätzlich wird der 57-Jährige rund 15 Prozent als Schenkung erhalten – so kontrollieren künftig beide dann jeweils rund 22 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Döpfner steht seit 2002 an der Spitze des Konzerns, bislang hält er knapp drei Prozent der Aktienanteile. Die beiden Springer-Enkel Ariane Melanie Springer und Axel Sven Springer besitzen sechs Prozent. Friede Springer stattet zugleich die gemeinnützige Friede Springer Stiftung mit weiterem erheblichen Vermögen aus.

Springer als einer der größten Medienkonzerne Europas hat in der Vergangenheit massiv ins Digitale investiert. Im vergangenen Jahr ging der Konzern mit Sitz in Berlin und mehr als 16 000 Mitarbeitern dazu eine strategische Partnerschaft mit dem amerikanischen Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ein. KKR ist Großaktionär, hält aber nicht die Mehrheit. Der Konzern peilt an, weltweit Marktführer im digitalen Journalismus und bei digitalen Anzeigengeschäften wie zum Beispiel Job- oder Immobilienportalen zu werden. Springer zog sich dazu in diesem Jahr auch nach 35 Jahren von der Börse zurück. Der Umsatz des Konzerns lag im vergangenen Jahr bei 3,11 Milliarden Euro und der Gewinn bei 263,7 Millionen Euro.

„Ich habe immer gesagt, dass ich für Kontinuität im Unternehmen sorgen werde. Die Zukunft des Hauses ist mir ein Leben lang sehr wichtig“, wird Friede Springer zitiert. Sie habe eine ideale Lösung gefunden, um die Zukunft von Axel Springer und die ihrer Stiftungen abzusichern und beide Sphären wie bisher voneinander zu trennen: „Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich mit Mathias meinen Nachfolger gefunden habe.“ Döpfner erklärte: „Axel Springer ist mein Leben. Ich wollte immer den unruhigen Schlaf des Unternehmers und nie nur Manager sein.“

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